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Deutsche Börse könnte Hürden für LSE-Fusion senken

Veröffentlicht am 11.07.2016, 11:07
© Reuters. A worker shelters from the rain as he passes the London Stock Exchange in the City of London
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Frankfurt (Reuters) - Die Deutsche Börse will beim geplanten Zusammenschluss mit der London Stock Exchange (LON:LSE) auf Nummer sicher gehen.

Um von ihren Aktionären grünes Licht für die Fusion zu erhalten, erwägen die Frankfurter, die Mindestannahmequote von 75 Prozent in letzter Minute zu senken. Eine Entscheidung soll noch am Montag fallen, wie der Konzern ankündigte. Bei einer Herabsetzung der Annahmeschwelle würde sich die Frist zur Annahme des Fusionsangebots um zwei Wochen bis zum 26. Juli verlängern. Sie läuft bisher am Dienstag ab. Doch bis Freitag hatten erst gut 25 Prozent der Deutsche-Börse-Aktionäre ihre Papiere angedient.

Deutschlands größter Börsenbetreiber will mit dem Schachzug sicherstellen, dass ihm auch Indexfonds von großen Anbietern wie Blackrock ihre Papiere andienen. Diese können Aktien bei öffentlichen Übernahmeangeboten nur verkaufen, wenn bestimmte Annahmeschwellen überschritten sind. Für Fonds, die den deutschen Leitindex Dax abbilden, liegt diese Hürde bei 50 Prozent. Das Risiko, die Quote nur deswegen zu verfehlen, will die Deutsche Börse nicht eingehen. "Das wäre fahrlässig", sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person.

© Reuters. A worker shelters from the rain as he passes the London Stock Exchange in the City of London

Von der 50-Prozent-Marke war die Deutsche Börse zuletzt noch ein gutes Stück entfernt. Das könnte vor allem daran liegen, dass viele institutionellen Investoren ihre Aktien meist erst am letzten Tag einer solchen Frist andienen. Viele von ihnen haben fest zugesagt, das Fusionsangebot anzunehmen.

Wenn die Deutsche Börse im ersten Anlauf nur auf eine Quote von 60 Prozent käme, könnte sie damit rechnen, am Ende trotzdem auf die angepeilten 75 Prozent zu kommen. Denn Indexfonds halten bis zu 15 Prozent an der Deutschen Börse. Bei Übernahmeangeboten ist es immer wichtiger, deren Aktien einzusammeln, weil Anleger ihr Geld zunehmend in börsennotierte Indexfonds (ETFs) stecken. Anbieter wie Blackrock gehören bei großen deutschen Unternehmen deshalb stets zu den wichtigsten Aktionären. Auch der Wohnungskonzern Vonovia (DE:VNAn) hatte Anfang des Jahres unter Verweis auf Indexfonds die Hürde für die geplante Übernahme von Deutsche Wohnen (DE:DWNG) gesenkt. Am Ende scheiterte der Deal aber dennoch an mangelnder Unterstützung der Aktionäre.

Die LSE-Aktionäre haben der Fusion bereits auf einer außerordentlichen Hauptversammlung zugestimmt. Die größte Hürde gilt es nach Einschätzung von Experten und Insidern allerdings erst noch zu überwinden: Die EU-Komission und die hessische Börsenaufsicht müssen ebenfalls grünes Licht für den rund 25 Milliarden Euro schweren Zusammenschluss geben. Nach dem Brexit-Referendum haben die Finanzaufsicht BaFin und hochrangige deutsche Politiker deutlich gemacht, dass sie die Ansiedlung der fusionierten Börse in London für nicht akzeptabel halten. Die Hessen wollen deshalb mit der LSE über eine Verlagerung des Firmensitzes in die EU beziehungsweise über die Schaffung eines doppelten Firmensitzes für die Holding sprechen, wie mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters sagten.

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