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Die derzeit riskanteste große Cannabisaktie auf dem Markt

Veröffentlicht am 10.12.2018, 22:37
Aktualisiert 10.12.2018, 23:15
Die derzeit riskanteste große Cannabisaktie auf dem Markt

Es ist kein Geheimnis, dass Cannabisaktien mit einem hohen Risiko verbunden sind. Das gilt insbesondere für kleine Cannabisaktien. Jedoch können sogar die Aktien großer Marihuana-Unternehmen mit schnell steigenden Umsätzen und scheinbar guten Aussichten riskanter sein, als man vielleicht denkt.

Eine große Cannabisaktie scheint im Vergleich zu seinen Kollegen in der Branche besonders unsicher positioniert zu sein und ist damit besonders riskant. Und welche ist diese gefährliche große Cannabisaktie? Tilray (WKN:A2JQSC).

Eine tickende Zeitbombe Das, was Tilray gegenüber den Mitbewerbern der Branche so riskant macht, ist das sich abzeichnende Ende der Sperrfrist nach dem Börsengang (IPO). Die Sperrfristen für den Börsengang halten Insider davon ab, ihre Aktien vor einer festgelegten Zeit zu verkaufen.

Im Falle von Tilray wurde die Sperrfrist nach dem Börsengang auf 180 Tage festgelegt. Am 19. Juli 2018 wurde das Unternehmen erstmals an der Nasdaq-Börse gelistet. Daher können Tilray-Insider bereits am 15. Januar 2019 ihre Aktien verkaufen.

Die Sperrfristen nach dem Börsengang sollen Insider unter anderem daran hindern, große Aktienpakete kurz nach dem Börsengang eines Unternehmens abzustoßen. Solche großen Verkäufe würden den Markt dann fluten und überschwemmen und mit großer Wahrscheinlichkeit den Aktienkurs zum Absturz bringen. Die Sperrfrist für den Börsengang zögert diese Verkaufsschwemme jedoch nur nach hinten hinaus. Egal wann diese massiven Verkäufe einsetzen: Der Kurs wird sinken.

Es gibt gleich eine ganze Reihe von Gründen, warum der Ablauf der Sperrfrist bei Tilray besonders problematisch sein könnte. Erstens ist die Aktie seit dem IPO um mehr als 350 % gestiegen. Das gibt Insidern einen starken Anreiz zum Verkauf.

Das andere große Problem für Tilray ist die schiere Masse an Aktien, die gesperrt sind. Tilray hat 76,5 Millionen Aktien im Umlauf, aber der Anteil jener Aktien, die tatsächlich gehandelt werden können, beträgt nur etwas mehr als 10 Millionen Stück. Selbst wenn Insider einen relativ kleinen Teil ihrer Aktien verkaufen, könnte dies Tilray zum Abschmieren bringen.

Rund 78 % der ausgegebenen Aktien befinden sich im Besitz der Private Equity-Firma Privateer Holdings. Tilrays CEO Brendan Kennedy ist im Vorstand von Privateer. Kennedy selber hält weitere 2 % der Tilray-Aktien. Andere Führungskräfte von Tilray besitzen ebenfalls 2 %.

Die vielleicht beste Hoffnung für externe Tilray-Aktionäre könnte darin bestehen, dass diese Insider der Versuchung widerstehen, Gewinne zu erzielen. Das ist durchaus möglich. Wenn nicht, könnte die Tilray-Aktie sich jedoch als tickende Zeitbombe erweisen.

Nicht nachhaltige Bewertung Auch nicht gut: Die geringe Anzahl freier Aktien von Tilray hat zu einer Bewertung geführt, die nicht aufrechtzuerhalten ist. Angebot und Nachfrage besagen ja, dass der Preis bei Verknappung steigt. Aber das Angebot an Tilray-Aktien, die für den Handel zur Verfügung stehen, ist unnormal gering. So wird der Aktienkurs künstlich in die Höhe getrieben.

Wer noch bezweifelt, dass Tilray zu hoch bewertet ist, sollte es mal mit den Wettbewerbern aus der Branche vergleichen. Aurora Cannabis (WKN:A12GS7) ist zum Beispiel auf dem besten Weg, eine jährliche Produktion von mehr als 500.000 Kilogramm zu erreichen – und das ohne die Auswirkungen der Übernahme von ICC Labs. Im Vergleich dazu entspricht Tilrays Anbaufläche von 912.000 Quadratfuß, die bis Ende des Jahres erwartet wird, einer jährlichen Produktionskapazität von bloß 100.000 Kilogramm – nicht schlecht, aber eben nur ein Bruchteil von Aurora.

Aurora meldete in seinem letzten Quartal einen Umsatz, der mehr als doppelt so hoch war wie der von Tilray. Aurora verzeichnete deutlich höhere Umsätze in internationalen Märkten als Tilray. Ende des letzten Quartals verfügte Aurora auch über eine viel größere Liquidität als Tilray. Trotz all dieser Vorteile gegenüber Tilray ist die Marktkapitalisierung von Aurora fast 40 % niedriger als die von Tilray.

Und was, wenn Aurora Cannabis einfach zu günstig gehandelt wird? Das ist eher nicht der Fall. Die Aktie wird zum über 100-Fachen des Umsatzes gehandelt. Das Problem ist, dass Tilray im Vergleich zur Konkurrenz, einschließlich Aurora viel zu teuer ist, vor allem angesichts seiner geringeren Produktionskapazität.

Große Gefahren, aber auch große Chancen Obwohl Tilrays Ablauf der Sperrfrist für den Börsengang den Aktienkurs in den Abgrund schicken könnte und die Aktie vergleichsweise teuer ist, bewerten mehrere Analysten sie immer noch als Kauf. Das einjährige Kursziel für Tilray gibt einen Anstieg von 35 % gegenüber dem aktuellen Aktienkurs vor.

Davon ausgehend könnte man meinen, dass die Gefahren für Tilray gar nicht allzu groß und arg sind. Aber darauf ist kein Verlass. Die kurzfristigen Risiken sind gravierend.

Aber auf lange Sicht könnte das alles anders aussehen. Der globale Cannabismarkt könnte in den nächsten 15 Jahren locker einen Wert von über 100 Milliarden USD bekommen, wenn weitere wichtige Länder, insbesondere die USA, Marihuana flächendeckend legalisieren. Tilray sollte dann ein wichtiger Akteur sein.

Für Tilray gibt es also gleich mehrere Risiken und Gefahren. Allerdings auch große Chancen für die Zukunft.

The Motley Fool empfiehlt Aktien von NDAQ. Keith Speights besitzt keine der angegebenen Aktien.

Dieser Artikel erschien am 25.11.2018 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschsprachigen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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