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Diese 2 Probleme belasten derzeit die WIRECARD-AKTIE

Veröffentlicht am 06.02.2019, 09:27
Aktualisiert 06.02.2019, 09:36
Diese 2 Probleme belasten derzeit die WIRECARD-AKTIE

Wirecard (WKN: 747206) zählt aktuell zu den besten deutschen Unternehmen. So kletterte der Umsatz in den letzten zehn Jahren von 229 auf etwa 2.100 Mio. Euro. Hinzu kommt das gute Geschäftsmodell, das mit Nettomargen zwischen 17,2 und 25,9 % und Kapitalrenditen zwischen 5,8 und 10,3 % glänzt.

Für die Aktie spricht auch, dass der Vorstand Dr. Markus Braun weiterhin 7 % der Aktien hält. Dennoch geriet der Wert seit September 2018 stärker unter Druck. Welche zwei Probleme das Unternehmen derzeit belasten, erfährst du hier.

1. Vorwürfe einer renommierten Finanzzeitung Wie die Financial Times berichtet, hat bereits im April 2018 ein Mitarbeiter Wirecards in Singapur Bedenken aufgrund auffälliger Handlungen eines Mitglieds des Finanzteams gegenüber der eigenen Rechtsabteilung geäußert. Konkret gibt der Mitarbeiter an, zwischen 2015 und 2018 Unregelmäßigkeiten in der Rechnungslegung (6,9 Mio. Euro Umsatz, 4,1 Mio. Euro Kosten, Transfer von geistigem Eigentum an Software in Höhe von 2,6 Mio. Euro) beobachtet zu haben.

Wirecard selber teilt dazu mit, dass eine interne Überprüfung ergeben habe, dass die Vorwürfe falsch seien und dass es aufgrund von Grabenkämpfen zwischen den Mitarbeitern zu dieser Meldung gekommen sei. Dies soll nun auch ein Bericht der externen Anwaltskanzlei Rajah & Tann belegen, die keinerlei Unregelmäßigkeiten in der Rechnungslegung feststellen konnte.

Zudem wird durch die BaFin und die Staatsanwaltschaft München ermittelt, ob der Kurs manipuliert werden sollte, um an fallenden Kursen zu verdienen. Kurz vor den negativen Meldungen hatte sich ein Fonds verstärkt mit Leerverkäufen positioniert. Auch diese Behörden sehen derzeit kein Fehlverhalten seitens Wirecards.

Zudem stehen viele Analysten an der Seite von Wirecard, weil das Unternehmen seine Bücher schon längere Zeit für externe Prüfer geöffnet hat, denn auch in der Vergangenheit gab es schon Versuche, die Aktie zu Fall zu bringen. So war beispielsweise auch der Kurseinbruch im Februar 2016 durch Kursmanipulationen aufgrund bewusst falsch gestreuter Berichte verursacht worden.

Würden die Vorwürfe nicht stimmen, hätte auch die Financial Times ein Glaubwürdigkeitsproblem, aber sie blieb nach ihrem Bericht am Mittwoch (30.01.2019) dran und bestätigte die Richtigkeit ihrer Angaben am Freitag (01.02.2019) noch einmal.

Wer auch immer am Ende recht behält, für das Unternehmen und die Aktie sind derartige Meldungen gefährlich. Gerade die Rechnungslegung ist ein sehr empfindlicher Bereich. Man hat auch schon bei anderen großen Firmen erlebt, wie Unregelmäßigkeiten in diesem Bereich zu starken Einbrüchen geführt haben.

2. Die Bewertung Auch wenn Wirecard ein fantastisches Geschäft besitzt, eine solide Bilanz aufweist und die Aktie bereits korrigiert hat, ist sie immer noch etwas zu teuer. Dafür sprechen gleich mehrere Vergleiche.

Hier wirkt ein Phänomen, das sehr häufig zu beobachten ist. Entwickelt sich ein Unternehmen so hervorragend wie Wirecard, steigt der Kurs meistens sehr viel stärker als die eigentlichen Ergebnisse. So ist der Umsatz von Ende 2009 bis Ende 2018 um etwa 817 % gestiegen, während der Kurs um etwa 1.246 % zulegte.

Zudem notiert die Aktie derzeit immer noch bei einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von 7,8 und einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 8,47 (04.02.2019). Dies allein ist kein Argument, denn schließlich wuchs das Unternehmen über die letzten zehn Jahre auch durchschnittlich mit knapp 28 %, aber diese Werte liegen immer noch über den eigenen historischen Bewertungen.

Hingegen haben sich die Wachstumsrate (28 %) und das 2019er-Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von derzeit 29,6 durch die Korrektur schon deutlich angenähert (04.02.2019). Mit den geschätzten Gewinnen für 2018 ergibt sich hingegen immer noch ein KGV von knapp 44 (04.02.2019).

Zusammenfassend lässt sich also sagen: Unabhängig davon, ob die oben beschriebenen Gerüchte stimmen oder nicht, die Aktie wird früher oder später auch einmal unter ihren Inneren Wert fallen.

Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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