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Diese Faktoren belasten, und so steht es um die Lufthansa-Aktie

Veröffentlicht am 09.11.2018, 09:04
Aktualisiert 09.11.2018, 09:15
Diese Faktoren belasten, und so steht es um die Lufthansa-Aktie
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Seit Anfang des Jahres fällt die Lufthansa (WKN: 823212)-Aktie. Durch den Wegfall von Air Berlin entstand eine Marktlücke, die die Konkurrenten schnell schließen wollten. Dies hatte jedoch seinen Preis. Hat sich die Lufthansa mit dem zusätzlichen Angebot etwa übernommen und wie steht es heute um die Aktie?

Diese Faktoren drücken aktuell den Kurs Ein Hauptfaktor für jede Airline sind die Treibstoffkosten. Diese wiederum sind eng an die Entwicklung des Ölpreises gekoppelt, und dieser ist seit Anfang 2016 stetig gestiegen. Damals lag er bei etwa 29 US-Dollar und heute bei 72 US-Dollar (07.11.2018). Diese Steigerung wirkt wie eine Steuererhöhung und senkt somit den Gewinn. So betrug die zusätzliche Belastung in den ersten drei Quartalen des aktuellen Jahres 536 Mio. Euro.

Ein weiterer Belastungsfaktor ist die starke Konkurrenz im Sektor, die oft auch mit unfairen Mitteln arbeitet. Speziell die ausländischen Wettbewerber werden häufig staatlich subventioniert oder halten wenig von Arbeitsgesetzen. Deshalb wird die Lufthansa auch nie eine Nettomarge wie einige Konkurrenten erreichen können.

Um hier mithalten zu können, wird nun auch bei der Lufthansa immer mehr auf Billigflieger und schlechtere Arbeitsbedingungen, wie bei Eurowings, umgesattelt. Hier gab es zuletzt massive Flugunregelmäßigkeiten (die Flugausfälle verzehnfachten sich in der ersten Jahreshälfte 2018), die zu hohen Kosten führten. Grund ist ein massiver Ausbau des Flugangebotes, was die Gesellschaft aber anscheinend überfordert. Und unzufriedene Kunden sind eine schlechte Werbung. Zudem müssen die von Air Berlin übernommenen Flieger integriert werden, die oft in einem schlechten Zustand sind, was höhere Kosten verursacht. So wurden in den ersten drei Quartalen 2018 2,2 Mrd. Euro in die Flugzeuge und Reservetriebwerke investiert.

Folglich ist der operative Gewinn in den ersten drei Quartalen 2018 um 7,7 % gesunken. Im Gesamtjahr wird deshalb mit Sonderbelastungen und Treibstoffkosten von mehr als 1 Mrd. Euro gerechnet.

Wird die Lufthansa die Lage meistern Zwar hören sich die Probleme schwerwiegend an, aber in den Zahlen machen sie sich nicht so drastisch bemerkbar. So ist der Umsatz in den ersten drei Quartalen um 1 % (nach alter Rechnungslegung um 6 %) gestiegen, mit 108,5 Mio. (+11 %) flogen so viele Fluggäste wie noch nie mit der Gruppe und die Auslastung erreichte mit 82 % auch ein neues Hoch.

Natürlich war die Gesellschaft mit dem sprunghaften Ausbau von Eurowings überfordert, aber ich gehe davon aus, dass hart gearbeitet wird, sodass sich die Lage normalisieren wird. Zumindest wird sie wahrscheinlich tendenziell eher besser als schlechter. Erkennbar ist dies jetzt schon. So konnte im dritten Quartal 2018 bei Eurowings ein operativer Gewinn von 134 Mio. Euro erzielt werden, während er für die ersten drei Quartale bei -65 Mio. Euro lag.

Der harte Wettbewerb und die Abhängigkeit von den Treibstoffkosten werden hingegen bleiben. Deshalb ist bei der Lufthansa auch nie mit einer kontinuierlichen Ergebnis- und Kursentwicklung zu rechnen. Es wird immer wieder starke Kurseinbrüche geben.

So steht es um die Aktie Die Lufthansa-Aktie ist sehr stark von der Konjunktur und den Rohstoffpreisen abhängig. Deshalb ist sie sehr volatil und für Privatanleger weniger geeignet. Im langfristigen Vergleich schneidet sie sogar schlechter ab als der DAX. Auch als Dividendenaktie ist sie wenig geeignet, da aufgrund der Gewinneinbrüche häufig die Dividende gestrichen wird. Auch wenn die Dividendenrendite hoch erscheint, ist sie doch sehr unsicher.

Aber wir wissen auch, wenn eine Aktie fällt, wird sie günstiger, und oft übertreibt der Markt in seiner Einschätzung. So auch hier. Aktuell liegt die Lufthansa-Aktie bei einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 0,8, was auch im historischen Vergleich sehr günstig ist. Wenn sich also die Lage etwas normalisiert, sollte sich auch der Kurs wieder besser entwickeln.

Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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