Der Aktienmarkt war 2019 gut zu den Anlegern, wobei der Dow Jones Industrials um 22 % und der S&P 500 mit einem Anstieg von 29 %, noch vor Dividenden, aufwartete. Solche Renditen gibt es nicht jedes Jahr, und 2019 gehörte zu den besten Performances der letzten 20 Jahre bei den wichtigsten Indexs.
Wenn man bedenkt, wie selten es ist, dass der Markt in einem einzigen Jahr um fast 30 % steigt, ist es umso bemerkenswerter, wenn es einer Anlage gelingt, das gleiche Ergebnis in nur drei Wochen zu erzielen. Doch genau das ist einem ETF bereits gelungen, und das Interessante daran ist, dass dieser Fonds diese erstaunlichen Renditen ohne den Einsatz von Schulden oder anderen renditeverstärkenden Gimmicks erzielt hat. Im Folgenden nennen wir diesen ETF und prüfen, ob er seine starke Entwicklung fortsetzen kann.
Das andere Edelmetall Da der Aktienmarkt in den letzten zehn Jahren praktisch nur gestiegen ist, haben sich einige Investoren nach anderen Anlageformen umgeschaut, um ihre Portfolios zu diversifizieren. Historisch gesehen waren Gold und Silber bei Anlegern, die nach einer größeren Diversifizierung suchten, eine beliebte Wahl, da Edelmetalle nicht im Gleichschritt mit dem Aktienmarkt stiegen und fielen. Insbesondere in Zeiten geopolitischer Turbulenzen wandten sich viele Marktteilnehmer dem Gold als sichere Anlage zu.
Neben Gold und Silber gibt es jedoch auch andere Edelmetalle, die etwas weniger Aufmerksamkeit erhalten. Platin und Palladium gehören zu einer größeren Gruppe, die als Platingruppenmetalle bezeichnet wird, da die beiden weißen Metalle zusammen mit vier anderen verwandten Elementen ähnliche chemische Eigenschaften aufweisen. Insbesondere sind sowohl Platin als auch Palladium Schlüsselkomponenten von Geräten zur Schadstoffbekämpfung, wobei Platin derzeit vor allem in Dieselfahrzeugen verwendet wird, während Palladium eher in benzinbetriebenen Autos und Lastwagen vorkommt.
Warum Palladium auf dem Vormarsch ist Es ist der industriellen Nutzung zu verdanken, dass der Palladiumpreis in letzter Zeit so stark gestiegen ist. Die Autoindustrie ist weltweit relativ stark, und wichtige Schwellenländer wie China haben bei neuen Fahrzeugen strengere Regeln angelegt. Das hat die Nachfrage nach Palladium angekurbelt. Allerdings war das Angebot des weißen Metalls schon immer weitaus geringer als das von Gold, Silber oder gar Platin.
Diese Bedingungen schufen die Voraussetzungen für einen großen Anstieg der Palladiumpreise, die von rund 1.900 US-Dollar pro Unze Ende Dezember auf bis zu 2.573 US-Dollar pro Unze in der vergangenen Woche stiegen. Doch vielen Anlegern war der Gedanke, direkt in Palladium zu investieren, unangenehm, da dies entweder den Kauf von physischen Palladiumbarren oder -Münzen oder die Aufnahme des Handels mit Terminkontrakten an den Rohstoffbörsen voraussetzen würde.
Der ETF ist an die Palladiumpreise gebunden Das Angebot der börsengehandelten Fonds ist im Laufe der Jahre dramatisch gewachsen, um den Bedarf an spezialisierten Investitionen wie dieser zu decken, und so ist es nicht überraschend, dass es einen Palladium-ETF gibt. Der Aberdeen Standard Physical Palladium (WKN:A0YJYQ) wurde mit dem alleinigen Zweck entwickelt, Palladiumbarren zu halten, so dass Anleger ETF-Anteile kaufen können, die einer bestimmten Menge des Metalls entsprechen.
Gegenwärtig entspricht jede Aktie des Palladium-ETFs 0,094136 Unzen Palladium, so dass der Wert der Aktien mit dem Wert von Palladium an den Rohstoffbörsen steigt und fällt. Mit einem verwalteten Vermögen von fast 400 Mio. US-Dollar haben viele Anleger den ETF genutzt und damit den Preis von Palladium in die Höhe getrieben.
Wird der Palladium-ETF weiter steigen? Die Rohstoffmärkte können volatil sein, und die Spekulationen darüber, wie hoch der Palladiumpreis steigen könnte, sind weit verbreitet. Das Handelsvolumen hat dramatisch zugenommen, da immer mehr Menschen den Palladiummarkt beobachten.
Aus fundamentaler Sicht werden sich jedoch das knappe Angebot und die hohe Nachfrage nach Palladium in naher Zukunft wohl nicht ändern. Es wird eine gewisse Zeit dauern, bis die Palladium-Minen versuchen, die Produktion zu steigern, und selbst ihre besten Bemühungen werden keine unmittelbaren oder auch nur kurzfristigen Auswirkungen haben. Eines ist jedoch sicher: Palladium und die Palladium-ETFs werden wahrscheinlich 2020 auch stark unter Beobachtung stehen.
Dieser Artikel wurde von Dan Caplinger auf Englisch verfasst und am 23.01.2020 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.
The Motley Fool besitzt keine der genannten Aktien.
Motley Fool Deutschland 2020