Investing.com – US-Aktienmärkte deuten bei der Eröffnung auf schwere Verluste hin und gesellen sich damit zum weltweiten Ausverkauf. Die Anleger scheuen das Risiko und Rohöl weitet seine Verluste aus.
Dow-Futures fiel um 11:15 Uhr MEZ oder 06:15 Uhr ET um 290 Punkte oder 1,82 Prozent, S&P 500 verlor 35 Punkte oder 1,85 Prozent und Nasdaq 100 stürzt um 83 Punkte oder 2,08 Prozent ab.
S&P 500 gab am Ende der Sitzung am Mittwoch seine Gewinne ab und endete flach. Die Anleger verdauen die Kommentare der Fed-Vorsitzenden Janet Yellen. Dow und S&P verbuchen am vierten Tag in Folge Verluste. Nasdaq steigt am dritten Tag in Folge ab.
Vorsitzende der Federal Reserve Bank Janet Yellen bestätigte am Mittwoch, dass die aktuellen finanziellen Bedingungen das Wirtschaftswachstum weniger unterstützen und dass Entwicklungen im Ausland ein Risiko für die wirtschaftlichen Aussichten darstellen. Gleichzeitig rechtfertige aber ein moderates Wachstum der heimischen Wirtschaft "schrittweise Anpassungen" der Fed-Geldpolitik.
Janet Yellen sagt um 15:00 Uhr MEZ oder 10:00 Uhr ET vor dem Bankenausschuss des Senats aus.
US-amerikanische Öl-Futures stürzen am Donnerstag im europäischen Handel unter die 27 $-Marke und auf den tiefsten Stand seit beinahe 13 Jahren. Rekordträchtige Lagerdaten aus Cushing bestätigten die Sorgen über das anhaltende Überangebot.
US-Rohöl fällt im US-Morgenhandel um 1,03 $ oder 3,73 Prozent auf 26,42 $ pro Barrel. Brent geht um 50 US-Cents oder 1,62 Prozent zurück und erreicht 30,35 $ pro Barrel.
Die Kurse an den europäischen Börsen fallen auf den niedrigsten Stand seit Oktober 2013, Hongkongs Hang Seng Index hatte bei seinem ersten Börsentag nach den Feiertagen den schlechtesten Start eines neuen Mondjahrs seit 1994.
Die negative Marktstimmung förderte die Nachfrage nach Safe-Haven-Anlagen wie Yen, Gold und Staatsanleihen.
Der Greenback handelt gegenüber der japanischen Währung auf dem tiefsten Stand seit 15 Monaten. EUR/JPY fiel auf ein Sitzungstief von 111,00, erholte sich jedoch wieder auf 111,55, ein Tagesverlust von 1,55 Prozent.
Gold-Futures steigen mit 1.230,00 $ auf den höchsten Stand seit Mai. US-amerikanische, deutsche und britische Staatsanleihen schnellen infolge von Unsicherheit über die konjunkturelle Verlangsamung hoch. Schwache Ölpreise und strengere Kreditpolitik lösten eine Flucht hin zu sicheren Anlagen aus.
Mylan (O:MYL) fällt im vorbörslichen Handel um 10,8 Prozent. Hersteller generischer Arzneimittel gab Pläne zur Übernahme des schwedischen Pharmaunternehmens Meda AB durch Kauf von Vermögenswerten und Aktien zu einem Betrag von 7,2 Mrd. USD bekannt.
Twitter (N:TWTR) stürzt um 6,5 Prozent auf ein Allzeittief. Zum ersten Mal in der Geschichte des Unternehmens wurde im Geschäftsbericht kein Wachstum der Nutzerzahlen verzeichnet.
In den USA notierte Aktien europäischer Banken wie Credit Suisse (VX:CSGN), Deutsche Bank (DE:DBKGn) und Barclays (L:BARC) brachen alle um über 5 Prozent ein. US-Kreditgeber wie Goldman Sachs (N:GS) und JPMorgan Chase & Co (N:JPM) befinden sich ebenfalls unter Druck.
Die USA veröffentlichen den wöchentlichen Regierungsbericht zu Erstanträgen auf Arbeitslosenunterstützung um 13:30 Uhr MEZ oder 8:30 Uhr ET.