Von Geoffrey Smith
Investing.com - Die Aktien von Dr. Martens (LON:DOCS) stürzten am Donnerstag ab, nachdem der britische Schuhkonzern für das erste Halbjahr ein schwächer als erwartetes Direktvertriebsgeschäft bekannt gab. Auch die Margen stehen laut Unternehmensangaben in den nächsten sechs Monaten aufgrund des schwachen Pfunds zunehmend unter Druck.
Das Unternehmen erwartet, dass seine Marge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen für das Gesamtjahr zwischen 1 und 2,5 Prozentpunkte niedriger ausfallen werde als im Geschäftsjahr 2022. Grund für die Verschlechterung sei ein aufgewerteter Dollar, der zu höheren Versand- und anderen Inputkosten geführt habe. Darüber hinaus seien weitere Investitionen in das Unternehmen erforderlich, wodurch die Gewinne in naher Zukunft ebenfalls unter Druck geraten werden.
Die Aktien von Dr. Martens brachen als Reaktion darauf um 20 % ein. Damit wurden sämtliche Kursgewinne pulverisiert, die nach einer optimistischeren, aber dennoch vagen Prognose vor zwei Wochen erreicht wurden.
Trotzdem erhöhte das Unternehmen seine Zwischendividende um 28 % auf 1,56 Pence je Aktie.
Der Gewinn vor Steuern ging in den sechs Monaten bis September gegenüber dem Vorjahr um 5 % zurück. Der Gewinn je Aktie fiel um 6 %. Die Bemühungen des Konzerns, das Wachstum durch Eigenmarkengeschäfte voranzutreiben, blieb insgesamt hinter den hohen Erwartungen zurück. Der Direktverkauf – der typischerweise höhere Margen generiert als das Großhandelsgeschäft – verzeichnete einen Umsatzanstieg von 21 %. Mit 43 % des Umsatzmixes liegt dieser Wert aber immer noch deutlich unter dem Ziel von 60 %. Der Konzernumsatz stieg um 13 % auf 419 Mio. Pfund (1 £ = 1,2119 $).
Nach Konzernangaben habe sich der Handel im 2. Quartal abgeschwächt und sei seit Beginn des laufenden Quartals im Oktober „variabel“. Während die wichtigsten Zahlen zur Weihnachtszeit im Jahresvergleich voraussichtlich gut aussehen werden, ist der Grund dafür in einer weniger beeinträchtigten Lieferkette im Vergleich zum Vorjahr zu finden.
Dr. Martens beließ dennoch seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr unverändert und sagte, dass der Umsatz gegenüber dem Vorjahr knapp 20 % höher sein wird. Ein starker Auftragsbestand und die verzögerte Erfassung von etwa 10 Mio. Pfund an Einnahmen aus Verkäufen im ersten Halbjahr werden die Einnahmen für das restliche Jahr stärken.
Das Unternehmen hielt auch an seiner mittelfristigen Prognose eines Umsatzwachstums von rund 15 % und einer EBITDA-Marge von 30 % fest. Das Management erwartet, dass es die Preise weiter erhöhen könne, um die Inflation der Inputkosten auszugleichen.