BRÜSSEL (dpa-AFX) - Angesichts der unsicheren Wirtschaftsaussichten schwächt sich das Wachstum der globalen Stahlbranche ab. Im Februar stieg die weltweit hergestellte Stahlmenge noch um 0,6 Prozent auf 125 Millionen Tonnen, wie der Weltstahlverband am Donnerstag in Brüssel mitteilte. Vor allem in China geht es langsamer aufwärts. Dort wuchs die Produktion im Februar noch um 0,4 Prozent auf 62,1 Millionen Tonnen. Das Land hat sich in den vergangenen Jahren zum weltweit größte Stahlhersteller entwickelt.
In Europa wächst dagegen die Hoffnung auf ein Ende der jahrelangen Talfahrt. In der EU erschmolzen die Hütten im Februar fast 14 Millionen Tonnen Rohstahl, 4,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. In Deutschland legte die Produktion um 4,2 Prozent auf 3,6 Millionen Tonnen zu. Dagegen schwächeln die USA. Auch wegen des harten Winters in vielen Regionen ging die produzierte Stahlmenge im vergangenen Monat um 1,7 Prozent zurück. eigentlich wird in den USA wegen der guten Wirtschaftsaussichten mit einer höheren Stahlnachfrage gerechnet.
Unklar ist die Lage in China. Für Januar hatte das Land zunächst sogar einen Rückgang gemeldet, diese Zahlen musste der Verband aber nun nach oben korrigieren, so dass für die ersten beiden Monaten ein Plus von 1,7 Prozent steht. Vielen Wettbewerbern war das Wachstum der chinesischen Stahlindustrie in den vergangenen Jahren ohnehin nicht geheuer. Seit langem bemängelt etwa der deutsche Branchenverband, dass es in dem Land trotz der insgesamt großen Wirtschaftsdynamik massive Überkapazitäten gebe und viele Hersteller dort kaum kostendeckend arbeiten würden. Bislang scheut China harte Einschnitte auch aus Sorge vor sozialen Unruhen.br