Von Dhirendra Tripathi
Investing.com - Energie-Aktien stehen am Donnerstag unter Druck. Grund sind Berichte, wonach die USA die Freigabe von bis zu 180 Millionen Barrel aus ihrer strategischen Erdölreserve (SPR) erwägen - so viel wie nie zuvor in der fast 50-jährigen Geschichte der SPR.
Sowohl integrierte Energiekonzerne als auch unabhängige Explorations- und Raffinerieunternehmen wurden im Handel in Europa und vorbörslich in den USA niedriger gehandelt.
ConocoPhillips (NYSE:COP) und Diamondback Energy (NASDAQ:FANG) gehörten mit Kursverlusten von jeweils 3 % zu den größten Verlierern, gefolgt von Exxon Mobil (NYSE:XOM), Occidental Petroleum (NYSE:OXY) und Devon Energy (NYSE:DVN), die alle um jeweils 2,5 % nachgaben.
Chevron (NYSE:CVX) und Marathon Petroleum (NYSE:MPC) notierten beide 1,5% schwächer, während die ADRs von BP (NYSE:BP) und Shell (NYSE:SHEL) 1,6% bzw. 1,3% zurückgingen.
Mit der jüngsten in Erwägung gezogenen Freigabe von Öl aus den USA, die etwa dem Weltbedarf von zwei Tagen entspricht, zapft der größte Energieverbraucher der Welt zum dritten Mal in den letzten sechs Monaten seine strategischen Reserven an.
Es ist zwar noch unklar, ob sich andere den USA freundlich gesinnte Länder an dieser Aktion beteiligen werden, aber die Meldung ließ den Ölpreis in den Keller gehen.
Der Preis für ein Barrel der Sorte WTI zur Lieferung im Mai fiel um 6 %, während die Brent-Futures für die Juni-Lieferung 5,2 % niedriger gehandelt wurden.
Vor dem Hintergrund des Russland-Ukraine-Konflikts erreichten die Rohölpreise Anfang des Monats ein 14-Jahres-Hoch. Die hohen Preise belasten viele europäische Volkswirtschaften, die nun mit der höchsten Inflation seit Jahrzehnten konfrontiert sind.
Laut Reuters gehört Russland zu den drei größten Ölproduzenten und deckt rund 14 % des weltweiten Gesamtangebots ab.
Nach Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA) könnten durch die Sanktionen und die Kaufzurückhaltung für russisches Öl ab April täglich etwa 3 Millionen Barrel russisches Öl aus dem Verkehr gezogen werden. Russland exportiert 4 bis 5 Millionen Barrel täglich.
Ob das Ölkartell der Forderung der USA nach einer schnelleren Erhöhung der Fördermenge nachkommt, wird sich auf der OPEC+-Sitzung am Freitag herausstellen.
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