Von Scott Kanowsky
Investing.com -- Ein negativer Analystenkommentar hat die Aktien von Ericsson (ST:480|ERICb}}) am Montag im europäischen Handel unter Druck gesetzt. Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Einstufung des schwedischen Telekommunikationsunternehmens nach enttäuschenden Quartalsergebnissen herabgestuft.
Die Analysten haben die Einstufung für die Papiere von Ericsson von "Buy" auf "Neutral" gesenkt. Sie verwiesen in einer am Montag vorliegenden Notiz auf die mangelnde "Visibilität" der künftigen Gewinne im Segment Cloud-Software und -Services sowie auf Bedenken hinsichtlich des möglichen Drucks auf die Kerngewinnmarge des Unternehmens.
Gleichzeitig wurde aber auch auf die Unsicherheit im Zusammenhang mit Vonage hingewiesen, dem Cloud-basierten Dienstleistungsunternehmen, das Ericsson in seiner bisher größten Transaktion gekauft hat, um sein Produktangebot für Unternehmen und Entwickler zu erweitern. Laut Ericsson erhöhten sich im dritten Quartal die mit der 6,2 Milliarden Dollar schweren Übernahme einhergehenden Kosten und belasteten die Margen.
Darüber hinaus sieht sich Ericsson (ST:ERICa) mit möglichen finanziellen Belastungen im Zusammenhang mit dem Geständnis im Frühjahr diesen Jahres konfrontiert. Der schwedische Netzwerkausrüster hatte damals Vergehen gegen die eigenen Geschäftsgrundsätze und mögliche Schmiergeldzahlungen im Irak eingestanden. Nach Ansicht der Experten von Goldman Sachs ist nicht absehbar, wie schnell dieser Fall geklärt werden kann.
Die US-Investmentbank senkte daraufhin ihr 12-Monats-Kursziel für Ericsson auf 68 SEK von 123 SEK.
"Wir glauben, dass der Markt klare Synergieeffekte aus der Übernahme von Vonage und die Klärung offener regulatorischer Fragen sehen muss, um eine höhere Bewertung zuzulassen", hieß es in der Notiz.
Letzte Woche meldete Ericsson einen Rückgang des Quartalsgewinns vor Zinsen, Steuern und Amortisationen um 18 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 7,6 Milliarden SEK und verpasste damit die Schätzungen des Marktes. Die gestiegenen Nettoumsätze des Konzerns konnten die höheren Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie einen erheblichen einmaligen Aufwand nicht ausgleichen.