Washington (Reuters) - Erstmals ist bei einem Unfall mit einem selbstfahrenden Auto ein Mensch ums Leben gekommen.
Der Fahrer eines (NASDAQ:Tesla)-Sportwagens starb bereits Anfang Mai, wie die US-Verkehrsaufsicht NHTSA am Donnerstagabend mitteilte. Der 40-jährige Unternehmer hatte das Elektrofahrzeug Model S vor der Kollision mit einem Laster auf Autopilot gestellt. Der Unfall dürfte in der Autobranche für Unruhe sorgen, denn zahlreiche Hersteller setzen für die Zukunft auf das sogenannte autonome Fahren. Der Erfolg steht und fällt mit der Sicherheit. Tesla-Aktien fielen im außerbörslichen Handel um mehr als drei Prozent.
Die NHTSA hat wegen des tödlichen Unfalls eine vorläufige Untersuchung eingeleitet. Fahrerhilfen wie der Autopilot sollen nun überprüft werden. Dies ist der erste Schritt, bevor die Behörde einen Rückruf anordnen kann, wenn sie Autos für unsicher hält. Betroffen sein könnten bis zu 25.000 Fahrzeuge des Model S, die jeweils mindestens 66.000 Dollar kosten.
Tesla-Chairman Elon Musk drückte via Twitter (NYSE:TWTR) sein Beileid aus und sprach von einem tragischen Verlust. Der Verstorbene aus dem US-Bundesstaat Ohio war den Behörden zufolge auf einer trockenen Straße in Florida unterwegs, als sich der Unfall ereignete. Ein Sattelschlepper wollte vor dem Tesla an einer Kreuzung links abbiegen. Der Sportwagen geriet unter den Truck, die Windschutzscheibe berührte dabei das Ende des Lkw. Der Tesla kam von der Straße ab und kollidierte mit einem Strommast.
Tesla teilte mit, weder der Autopilot noch der Fahrer hätten angesichts des hellen Himmels die weiße Seite des Lasters erkannt. Deswegen sei der Wagen nicht gebremst worden. Als der Autopilot im vergangenen Oktober eingeführt worden war, war er Tesla zufolge noch in einer Erprobungsphase. Der Autobauer hatte empfohlen, die Hände am Steuer zu lassen. Kunden müssen bestätigen, dass sie von den Risiken der neuen Technik wissen. Ansonsten wird der Autopilot nicht freigeschaltet.
Ein Sprecher des deutschen Kraftfahrt-Bundesamtes sagte, er kenne den US-Fall noch nicht. Grundsätzlich gelte, dass die Behörde Fälle untersuche, wenn sie von einem möglichen Mangel erfahre. Dies könne dann zu einem Rückruf führen, entweder vom KBA überwacht oder freiwillig vom Hersteller. Vollautonomes Fahren ist in Deutschland noch nicht zugelassen. Allerdings ging es in dem US-Fall nur um Fahrerhilfen.