BRÜSSEL/WOLFSBURG (dpa-AFX) - Im Abgas-Skandal bei Volkswagen (XETRA:VOW3) kann die EU-Kommission noch nicht sagen, ob auch Messwerte von Wagen in Europa manipuliert worden sind. "Es ist heute zu früh um zu sagen, ob Volkswagen-Fahrzeuge in Europa betroffen sind", erklärte eine Vertreterin der Brüsseler Behörde am Mittwoch bei einer Anhörung vor dem Umweltausschuss des Europaparlaments.
Es gelte jetzt vor allem zu klären, ob nur VW (XETRA:VOW3) und nur der amerikanische Markt betroffen seien. Seit dem Wochenende ist bekannt, dass Volkswagen in den USA mit einer speziellen Software die Abgaswerte bei Dieselfahrzeugen manipuliert hat. Nach Konzernangaben sind weltweit rund elf Millionen Wagen betroffen.
"Es gibt keinerlei Zweideutigkeit darüber, dass diese Art von Manipulation illegal ist", sagte die Mitarbeiterin der EU-Kommission. Die Schärfe der europäischen Abgas-Grenzwerte bereite ihrer Behörde keine Sorgen. Die Behörden der EU-Staaten müssten aber sicherstellen, dass neue Automodelle nur im Einklang mit den Vorschriften zugelassen würden.
In den kommenden Tagen wolle die EU-Kommission ein Treffen der nationalen Aufsichtsbehörden einberufen, um über das aktuelle System zu beraten. Dies könnte nach Angaben einer Sprecherin Anfang Oktober stattfinden.
Die Abgeordneten im Umweltausschuss forderten, eine ähnliche Affäre müsse in Zukunft verhindert werden. "Wir müssen unser ganzes Testsystem überprüfen, das kann doch so nicht bleiben", sagte der deutsche Grünen-Abgeordnete Martin Häusling.