Investing.com - Europäische Aktien verzeichnen am Mittwoch einen Abwärtstrend, nachdem Daten einen unter den Erwartungen liegenden Anstieg der Jahresinflationsrate in der Eurozone für diesen Monat belegten. Die Investoren halten sich auch angesichts der bevorstehenden Fed-Stellungnahme zurück.
Im europäischen Nachmittagshandel rutscht der DJ Euro Stoxx 50 um 0,38 Prozent ab, CAC 40 geht um 0,43 Prozent zurück und der DAX rutscht um 0,02 Prozent ab.
Laut Eurostat stieg die Jahresinflationsrate in der Eurozone im April auf 0,7 Prozent, im März fiel sie auf ein Rekordtief von 0,5 Prozent. Markterwartungen gingen von einem Anstieg auf 0,8 Prozent aus. Die Europäische Zentralbank peilt eine Inflationsrate von knapp unter 2 Prozent an.
Kern-Verbraucherpreisinflation, die stark schwankenden Lebensmittel- und Energiepreise ausschließt, stieg im April von 0,7 auf 1 Prozent, dies entspricht weitgehend den Erwartungen.
Der leichte Anstieg minderte etwas den Druck auf die Europäische Zentralbank, Maßnahmen gegen die niedrige Inflation in der Eurozone zu ergreifen. Die EZB hatte bereits verkündet, sie würde möglicherweise ein "groß angelegtes" Vermögenswerte-Kaufprogramm ins Leben rufen, falls die mittelfristigen Inflationsaussichten sich weiter verschlechtern sollten.
Finanzwerte handeln insgesamt niedriger; französische Kreditgeber BNP Paribas (BNPP.PAR) und Societe Generale (SOGN.PAR) fallen um 3,61 bzw. 1,08 Prozent, die Deutsche Bank (DBKGn.XETRA) verliert 1,04 Prozent.
Früher am Tag berichtete Bloomberg, dass Credit Suisse (CSGN.SIX) (0,18 Prozent Anstieg), und BNP Paribas möglicherweise mit einer Anklage durch die US-Staatsanwaltschaft rechnen müssen. Credit Suisse steht im Verdacht, US-Bürgern bei der Steuerhinterziehung geholfen zu haben, die französische Bank hat möglicherweise gegen Sanktionen verstoßen und mit verbotenen Ländern Geschäfte getätigt.
In Italien ziehen sich Intesa Sanpaolo (ISP.MILAN) und Unicredit (CRDI.MILAN) um jeweils 0,56 und 1,03 Prozent zurück, die spanischen Banken Banco Santander (SAN.MADRID) und BBVA (BBVA.MADRID) rutschen um 0,16 bzw. 1,31 Prozent ab.
Unter den Gewinnern befindet sich Volkswagen (VOWG.XETRA), dessen Aktien nach einer Fristverlängerung für das Kaufangebot in Höhe von 6,7 Mrd. EUR für die restlichen Anteile von Scania (SCVAs.BS) einen Sprung von 1,29 Prozent nach oben machten. Bis jetzt erklärten sich noch zu wenige Minderheitsgesellschafter zum Verkauf ihrer Anteile bereit.
In London legt FTSE 100 0,16 Prozent zu, unterstützt vor allem von Royal Dutch Shell A (RDSa.LONDON) mit 4,01 Prozent Anstieg. Der Ölriese meldete für das erste Quartal einen Rückgang der Gewinne, nachdem er für seine Raffinerien in Europa und Asien Wertberichtigungen in Höhe von 2,86 Mrd. USD hinnehmen musste.
Das Unternehmen erhöhte seine Dividende und gab bekannt, den Verkauf einiger Vermögenswert in Norwegen zu überlegen.
Finanzwerte handeln überwiegend höher, Lloyds Banking (LLOY.LONDON) klettert um 0,07 Prozent nach und Barclays (BARC.LONDON) gewinnt 0,47 Prozent dazu, die Royal Bank of Scotland (RBS.LONDON) steigt um 0,37 Prozent. HSBC Holdings (HSBA.LONDON) jedoch entwickelt sich unterdurchschnittlich und fällt um 1,03 Prozent.
Im Bergbausektor herrschte ebenfalls ein Aufwärtstrend vor. Aktien von Rio Tinto (RIO.LONDON) legen 0,09 Prozent zu und Bhp Billiton (BLT.LONDON) steigt um 0,21 Prozent, Rivalen Glencore Xstrata (GLEN.LONDON) und Randgold Resources (RRS.LONDON) gewinnen 0,62 bzw. 1,20 Prozent dazu.
Aktienmärkte in den USA starten niedriger. Die Dow 30 Futures deuten einen Abstieg von 0,08 Prozent an, S&P 500 Futures fallen um 0,17 Prozent und die Nasdaq 100-Futures signalisieren einen Verlust von 0,36 Prozent.
In der Eurozone belegen am Mittwoch veröffentlichte Daten, dass das Wirtschaftswachstum in Spanien in den ersten drei Monaten des Jahres den schnellsten Anstieg seit sechs Jahren verzeichnet hatte. Das spanische BIP wuchs gegenüber dem Vorquartal um 0,4 Prozent und im Vergleich zur Vorjahresperiode um 0,6 Prozent, in beiden Fällen wurden die Erwartungen der Analysten übertroffen.
Im Laufe des Tages veröffentlichen die USA vorläufige Daten zum BIP im ersten Quartal, den ADP-Bericht zur Schaffung neuer Arbeitsstellen im Privatsektor und Daten zur Aktivität im verarbeitenden Gewerbe für die Chicago-Region.