Investing.com - Europäische Aktien rutschen am Freitag wieder ab. Hoffnungen auf zusätzliche Lockerungsmaßnahmen der Europäischen Zentralbank, die für die Rallye der Vortagessitzung gesorgt haben, konnten den Aufwärtstrend nicht länger aufrechterhalten.
Im europäischen Morgenhandel fiel der EURO STOXX 50 um 0,74 Prozent, CAC 40 verlor 0,12 Prozent und der DAX rutschte um 0,08 Prozent ab.
Die Aktienkurse zogen an, nachdem Angaben der europäischen Statistikbehörde Eurostat belegt hatten, dass die jährliche Inflationsrate in der Eurozone im vergangenen Monat um 0,2 Prozent gefallen war. Im November lag die Rate bei 0,3 Prozent. Es ist der erste Rückgang der jährlichen Inflationsrate seit Oktober 2009.
Rückgang der Verbraucherpreise bestärkt weiter die Erwartung, dass die EZB bei ihrer nächsten Sitzung am 22. Januar quantitative Lockerungen beschließen könnte. In der vergangenen Woche bestätigte der EZB-Präsident Mario Draghi, dass das Risiko für die Bank, ihren Auftrag der Preisstabilität nicht zu erfüllen, gegenwärtig höher sei als noch vor sechs Monaten.
Früher am Tag veröffentlichte Daten belegten, dass die Industrieproduktion in Frankreich im November um 0,3 Prozent gefallen war, entgegen den Erwartungen von einer Zunahme um 0,3 Prozent. Die Oktoberzahl wurde von ursprünglich 0,8 Prozent Abstieg auf 0,7 Prozent berichtigt.
Finanzwerte notieren durchgehend niedriger. Französische Kreditgeber BNP Paribas (BNPP.PAR) und Societe Generale (SOGN.PAR) fielen um 1,56 bzw. 0,18 Prozent, Deutsche Bank (DBKGn.XETRA) und Commerzbank (XETRA:CBKG) gingen um 0,62 bzw. 0,82 Prozent dazu.
Italiens Intesa Sanpaolo (MILAN:ISP) und Unicredit (MILAN:CRDI) brachen um 2,15 bzw. 2,65 Prozent ein, die spanischen Banco Santander (MADRID:SAN) und BBVA (MADRID:BBVA) verloren 1,55 bzw. 10,82 Prozent.
Am Donnerstag erhielt die Aufsichtsratvorsitzende von Santander Ana Botin die Zustimmung der Anleger für die Beschaffung von frischem Kapital in Höhe von 7,5 Mrd. EUR.
In London fiel FTSE 100 um 0,08 Prozent, die britischen Kreditgeber folgten dem Abwärtstrend auf dem europäischen Festland.
Aktien der HSBC Holdings (LONDON:HSBA) fielen um 0,90 Prozent und Lloyds Banking (LONDON:LLOY) zog sich um 0,94 Prozent zurück. Barclays (LONDON:BARC) und die Royal Bank of Scotland (LONDON:RBS) brachen um 1,28 bzw. 1,75 Prozent ein.
Tesco (LONDON:TSCO) trug mit 1,18 Prozent Verlust zum Abstieg bei. Die Aktien der Handelskette wurden am späten Donnerstag von der Ratingagentur Moody's auf "Junk" herabgestuft.
Am selben Tag gab CEO Dave Lewis seinen Plan zur Sanierung der angeschlagenen Einzelhandelskette bekannt: Vorgesehen sind unter anderem die Schließung mehrerer Filialen sowie mögliches Abstoßen von Vermögenswerten im Wert von mehreren Milliarden Pfund.
Die Aktienkurse im Bergbausektor verliefen ebenfalls weitgehend niedriger. Rio Tinto (LONDON:RIO) fiel um 0,66 Prozent und Fresnillo (LONDON:FRES) stürzte um 1,03 Prozent ab. Der Rivale Glencore Xstrata (LONDON:GLEN) verlor 1,14 Prozent.
Aktienmärkte in den USA deuten auf eine durchwachsene Performance hin. Dow Jones Industrial Average deutet einen Verlust von 0,09 Prozent an, S&P 500 dürfte um 0,12 Prozent fallen. Für Nasdaq 100 dagegen wird ein Anstieg von 0,10 Prozent erwartet.
Im Laufe des Tages bringen die USA den mit Spannung erwarteten Bericht zu Beschäftigtenzahlen exklusive Landwirtschaft sowie Daten zum Lohnwachstum heraus.