Berlin, 25. Sep (Reuters) - Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem lehnt eine schnelle Vergemeinschaftung von Bankrisiken im Währungsgebiet ab. Der niederländische Finanzminister sagte dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" laut einem Vorabbericht vom Freitag: "Wir müssen erst die Risiken der Vergangenheit in den Bankbilanzen abbauen." Bis zu einer gemeinsamen Haftung etwa zur Sicherung der Spareinlagen würden "mindestens acht Jahre vergehen". Damit liegt er auf einer Linie mit Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und anderen Finanzministern in der Euro-Zone.
Der für den Euro-Zone zuständige EU-Vizekommissionspräsident Valdis Dombrovskis will im Oktober erste Pläne für eine EU-Einlagensicherung präsentieren. Ein Gesetzesvorschlag soll aber erst später und nach Beratungen mit den EU-Mitgliedsländern kommen. Die Brüsseler Behörde will in zwei Schritten vorgehen: Zunächst sollen die nationalen Einlagensicherungssysteme in allen Mitgliedsländern funktionieren, und erst danach soll ein EU-System aufgebaut werden.