Investing.com - Europäische Aktienkurse folgen am Freitag weiterhin einem Abwärtstrend. Die Besorgnis über eine mögliche Zahlungsunfähigkeit Griechenlands drückt die Stimmung an den Aktienmärkten und überschattet einen positiven Bericht zur deutschen Industrie.
Im europäischen Morgenhandel verlor der DJ Euro Stoxx 50 0,88 Prozent, CAC 40 zog sich um 0,92 Prozent zurück und der DAX fiel um 0,87 Prozent.
Die Marktstimmung trübte sich, nachdem Griechenland am Donnerstag eine fällige Zahlung in Höhe von 339 Mio Dollar verschoben und beim IWF einen Antrag auf die Bündelung aller im Juni fälligen Zahlungen gestellt hatte. Damit wird am 30. Juni eine Zahlung in Höhe von 1,7 Mrd. US-Dollar fällig.
Der griechische Premierminister Alexis Tsipras wies am Mittwoch die Reformvorschläge der europäischen Führungskräfte und des Internationalen Währungsfonds zurück. Im Anschluss an eine spätabendliche Gesprächsrunde mit Alexis Tsipras am Donnerstag sagte Angela Merkel, dass "eine Lösung noch in weiter Ferne liegt."
Die Märkte ließen sich nicht von früher am Tag veröffentlichten offiziellen Angaben beeinflussen, denen zufolge die Zahl der Auftragseingänge in der Industrie in Deutschland im April um 1,4 Prozent gestiegen ist und somit die Erwartungen von einem Zuwachs um 0,5 Prozent übertroffen hat. Die Zahlen für März wurden von ursprünglich 0,9 auf 1,1 Prozent Anstieg berichtigt.
Finanzwerte handeln insgesamt niedriger; französische Kreditgeber BNP Paribas (BNPP.PAR) und Societe Generale (SOGN.PAR) fielen um 0,83 bzw. 0,42 Prozent, Deutschlands Commerzbank (XETRA:CBKG) verlor 0,52 Prozent.
Italiens Intesa Sanpaolo (MILAN:ISP) und Unicredit (MILAN:CRDI) verloren 0,45 bzw. 0,65 Prozent, die spanischen Banco Santander (MADRID:SAN) und BBVA (MADRID:BBVA) zogen sich um 0,68 bzw. 0,50 Prozent ab.
Syngenta AG (SIX:SYNN) brach um 2,18 Prozent ein. In der Vortagessitzung stieg die Aktie infolge von Meldungen, BASF SE (XETRA:BASFN) bereite ein Kaufangebot des schweizerischen Agrarchemikalienherstellers vor, steil an.
In London fiel der FTSE 100 um 0,37 Prozent, angeführt von IG Group Holdings (LONDON:IGG) mit 1,33 Prozent Verlust. Berichten zufolge verstieß die Brokerfirma während der Franken-Rallye am Anfang des Jahres gegen britische Handelsgesetze.
Vodafone (NASDAQ:VOD) Group PLC (LONDON:VOD) trug mit 0,90 Prozent zu Verlusten bei. Das Unternehmen gab Gespräche mit Liberty Global Plc (NASDAQ:LBTYA) bekannt, in denen "ein möglicher Austausch ausgewählter Assets zwischen zwei Unternehmen diskutiert wird."
Im Finanzsektor herrscht ebenfalls ein Abwärtstrend vor. Lloyds Banking (LONDON:LLOY) fielen um 0,11 Prozent und Royal Bank of Scotland (LONDON:RBS) rutschte um 0,14 Prozent ab. Barclays (LONDON:BARC) und HSBC Holdings (HSBA.LSE) zogen sich um 0,35 bzw. 0,64 Prozent zurück.
Bergbauwerte handeln indessen höher. Randgold Resources (LONDON:RRS) stieg um 0,45 Prozent und Rio Tinto (LONDON:RIO) um 0,75 Prozent an, die Rivalen Bhp Billiton (LONDON:BLT) und Anglo American (LONDON:AAL) schnellten um 0,93 bzw. 1,47 Prozent hoch.
Aktienmärkte in den USA dürften stabil bleiben. Dow Jones Industrial Average deutet einen Verlust von 0,01 Prozent an, S&P 500 dürfte um 0,02 Prozent steigen. Bei Nasdaq 100 wird ein Anstieg von 0,08 Prozent erwartet.
Im Laufe des Tages veröffentlichen die USA Daten zu Beschäftigtenzahlen exklusive Landwirtschaft.