Investing.com - Die europäischen Aktienbörsen haben den Handel am Dienstag mit Verlusten begonnen, da die Investoren vor der geldpolitischen Sitzung der Federal Reserve, die heute beginnen wird, und der Abstimmung zum Brexit Vorsicht walten lassen.
Im Handel in den europäischen Morgenstunden sackte der EURO STOXX 50 um 1,06% ab, Frankreichs CAC 40 zog sich um 0,92% zurück, während der deutsche DAX um 0,82% gefallen ist.
Die Märkte haben ihre Erwartungen auf den Zeitpunkt für die nächste Zinserhöhung durch die US-Notenbank nach hinten verschoben, nachdem der US-Beschäftigungsbericht für Mai extrem schlecht ausgefallen war und das niedrigste Stellenwachstum seit September 2010 aufgezeigt hatte.
Unterdessen scheint die Kampagne für einen Austritt aus der EU die Oberhand zu gewinnen, bevor es am 23. Juni zu einer Abstimmung über den Brexit kommen wird. Einer Umfrage von YouGov für die Times zufolge, die am Montag erschienen war, wurden die Europaskeptiker von 46% der Befragten unterstützt, während die Befürworter einer weiteren Mitgliedschaft nur 39% Zustimmung bekamen.
Finanzaktien erlitten auf breiter Front Verluste: die französischen Institute BNP Paribas (PA:BNPP) und Societé Generale (PA:SOGN) brachen um respektive 1,19% und 1,30% ein, während Anteile der Deutschen Bank (DE:DBKGn) und die der Commerzbank (DE:CBKG) um 0,56% bzw. 0,58% gefallen sind.
Unter den Kreditinstituten an Europas Peripherie gaben die Anteilsscheine der italienischen Intesa Sanpaolo (MI:ISP) um 0,66% nach, während die spanischen Banken BBVA (MC:BBVA) und Banco Santander (MC:SAN) um jeweils 1,30% und 1,29% an Wert verloren.
Des weiteren brach Volkswagen (DE:VOWG_p) um 1,87% ein. Der Autohersteller hatte zuvor Schlagzeilen gemacht, nachdem er mitgeteilt hatte, er habe Omnicoms PHD als seine weltweite Werbeagentur gewählt und seine Geschäftsbeziehung mit WPP (LON:WPP)'s MediaCom nach nahezu zwei Jahrzehnten beendet.
Aber die Anleger sind vorsichtig mit Investitionen in die Aktie, da der Vorstandsvorsitzende Matthias Müller am Donnerstag noch seine langfristige Vision für das Unternehmen, auch Strategy 2025 genannt, vorstellen wird.
In London ist der rohstofflastige FTSE 100 um 0,56% gefallen. Er wurde vor allem von Verlusten im Bergbausektor nach unten gezogen.
Anteile von Glencore (LON:GLEN) sackten um 1,75% ab und die von BHP Billiton (LON:BLT) brachen um 2,25% ein, während Anglo American (LON:AAL) um 3,05% abtauchte.
Finanztitel reihten sich ein in die Verlustbringer, als Lloyds Banking (LON:LLOY) um 0,09% fiel und die Royal Bank of Scotland (LON:RBS) um 0,65% nachgab, während Lloyds Banking (LON:LLOY) und Barclays (LON:BARC) um jeweils 0,95% und 1,88% an Wert verloren.
Unterdessen rutschte die Aktie von Persimmon (LON:PSN) um 0,21% ab, nachdem der Hausbauer seinen Plan für die Managergehälter verteidigt hatte, der dem Vorstand einen Bonus von insgesamt 600 Millionen Pfund gewähren könnte. Als Begründung gab das Unternehmen an, die Gehälter seien "angelegt, zu überdurchschnittlichen Leistungen zu führen".
Die Mitteilung kam, nachdem einer der Investoren des Unternehmens, die Royal London Asset Management gesagt hatte, die Boni seien "zu hoch" für eine Industrie, die von der Regierung gestützt werde.
Die US-Aktienfutures lassen eine Handelseröffnung auf Vortagsniveau oder ein leichtes Minus erwarten. Die Dow Jones Industrial Average Futures legen eine Markteröffnung um 0,03% im Minus nahe, die S&P 500 Futures deuten einen Rückgang von 0,07% an, während die Nasdaq 100 Futures auf einen Verlust von 0,13% hinweisen.