Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte erholten sich am Dienstag nach den starken Verlusten der vorangegangenen Sitzung. Allerdings bleibt die Stimmung angesichts der Sorgen vor neuen Lockdowns in der Region weiterhin trüb.
Der DAX in Deutschland gewann 0,8%, der CAC 40 in Frankreich kletterte um 0,3% und der britische FTSE Index notierte 0,6% höher. Alle drei Aktienindizes waren am Montag um mehr als 3% eingebrochen. Es war der größte Ein-Tages-Rückgang seit mehr als drei Monaten.
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Ein erneuter Ausbruch von Covid-19 in Europa verstärkt die Angst vor weiteren neuen Lockdowns auf dem alten Kontinent.
Der britische Premierminister Boris Johnson wird die Öffentlichkeit noch am Dienstag auffordern, von zu Hause aus zu arbeiten, und wird neue Restriktionen für Pubs, Bars und Restaurants erlassen. Der Inselstaat will so der zweiten Corona-Welle entgegenwirken.
Eine Reihe von europäischen Ländern, darunter Frankreich, Spanien und Griechenland, haben bereits neue restriktive Maßnahmen eingeführt.
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Unternehmensseitig fielen die Aktien von Airbus (PA:AIR) um 1,4%, nachdem CEO Guillaume Faury sagte, er könne nicht ausschließen, dass der europäische Flugzeugbauer zur Kostensenkung auf Zwangsentlassungen zurückgreifen müsse. Airbus habe gesagt, dass weltweit 15.000 Stellen abgebaut werden müssten.
Die Aktien von Whitbread (LON:WTB), dem die Hotel- und Restaurantketten Premier Inn und Beefeater gehören, fielen um 2,4%. Das Unternehmen warnte davor, dass 6.000 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verlieren könnten, da seit den Coronavirus-Lockdowns weniger Gäste kommen.
Auf der anderen Seite stiegen die Paipere des Getränkehersteller A.G.Barr (LON:BAG) um 7,4%, nachdem er für die schwierige erste Jahreshälfte einen Gewinn ausgewiesen hatte, der zugegebenermaßen deutlich unter dem des Vorjahres lag. Positiv gestimmt hatte die Aktionäre jedoch die Tatsache, dass die Dividendenzahlungen im nächsten Jahr wieder aufgenommen werden sollen.
Später werden sich die Investoren wahrscheinlich auf den Vorsitzenden der US-Notenbank, Jerome Powell, konzentrieren. Er hat diese Woche den ersten von drei Auftritten auf dem Capitol Hill, um die Reaktion der Zentralbank auf die Coronavirus-Pandemie zu diskutieren.
Powell wird bekräftigen, dass die Federal Reserve nach wie vor an lockeren geldpolitischen Maßnahmen festhält, weil die Aussichten weiterhin unsicher sind.
Die Ölpreise erholten sich am Dienstag leicht und stabilisierten sich nach ihrem gestrigen Ausverkauf. Der Tropensturm Beta erwies sich für die Infrastruktur im Golf von Mexiko als weniger schädlich als befürchtet. Die anhaltende Sorge um die Treibstoffnachfrage, da weltweit immer mehr Coronavirus-Fälle auftreten, bleibt jedoch eine Belastung.
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Händler werden auf die Daten des American Petroleum Institute zu den U.S.Ölbeständen, die später am Dienstag fällig werden, achten.
Der Preis für US-Öl der Sorte WTI gewann 0,2% auf 39,62 Dollar pro Barrel, während der internationale Benchmark Brent um 0,1% auf 41,50 Dollar kletterte. Beide Öl-Benchmarks fielen am Montag um rund 4%.
Andernorts stiegen die Gold-Futures um 0,3% auf 1.904,45 Dollar/oz, während der EUR/USD um 0,4% niedriger bei 1,1727 Dollar gehandelt wurde.
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