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Europäische Börsen schwächer - deutscher VPI rückt EZB-Sitzung in den Fokus

Veröffentlicht am 12.04.2022, 10:06
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Von Peter Nurse 

Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte gaben am Dienstag deutlich nach, da sich die Anleger im Vorfeld der wichtigen Zentralbanksitzungen vor dem Hintergrund eines starken Inflationsanstiegs und des anhaltenden Ukraine-Konflikts vorsichtig gaben.

Um 3:40 AM ET (07:40 GMT) notierte der DAX in Deutschland 1,9 % niedriger, der FTSE 100 in Großbritannien ging um 0,9% zurück, während der französische CAC 40 um 1,9 % anzog.

Die Europäische Zentralbank wird am Donnerstag zu ihrer jüngsten geldpolitischen Sitzung zusammentreten. Im Vorfeld dieser Sitzung stieg die Verbraucherpreisinflation in Deutschland im März um 2,5 % gegenüber dem Vormonat und damit um happige 7,3 % gegenüber dem Vorjahr.

Im weiteren Verlauf der Sitzung werden die entsprechenden Daten für die Inflation in den USA bekanntgegeben, hier rechnen die Anleger mit dem höchsten Preisanstieg der letzten vier Jahrzehnte. Dies sind die letzten offiziellen Daten zum Verbraucherpreisindex vor der Mai-Sitzung der Federal Reserve.

Am Montag wurde bekannt gegeben, dass die Arbeitslosenquote in Großbritannien im Februar auf 3,8 % und damit auf ihren niedrigsten Stand seit 2019 gesunken ist.

Im weiteren Verlauf der Sitzung wird auch der deutsche ZEW-Konjunkturindex von Interesse sein, der voraussichtlich einen Rückgang der Stimmung in der größten Volkswirtschaft der Eurozone im April zeigen wird, wobei auch der Krieg in der Ukraine eine Rolle spielt.

Dieser Konflikt scheint sich zu verschärfen, da Russland angeblich Truppen in der ostukrainischen Region Donbas für einen neuen Angriff auf den Hafen von Mariupol in Stellung bringt.

Bei den Unternehmensnachrichten fiel der Kurs von easyJet um 1,3 %, nachdem die Billigfluggesellschaft prognostizierte, dass sie in den sechs Monaten bis März mehr als eine halbe Mrd. Gbp verloren hat. Die Fluggesellschaft teilte jedoch am Dienstag mit, dass sich die Buchungen seit der Aufhebung der COVID-19-Beschränkungen in Großbritannien „stark und nachhaltig“ erholt haben.

Die Aktien der Deutschen Bank brachen um 9,6 % und die der Commerzbank (DE:CBKG) um 8,3 % ein, nachdem ein ungenannter Investor am späten Montag Pakte von mehr als 5 % an den beiden größten deutschen Kreditinstituten verkauft hatte, während der Kurs von Novartis (SIX:NOVN) um 1,1 % nach Berichten zurückging, dass der Schweizer Pharma-Hersteller im Rahmen einer Umstrukturierung weltweit Tausende von Arbeitsplätzen abbauen will.

Die Aktien von ASOS stiegen um 0,4 %, nachdem der Online-Händler seine Prognose für das Gesamtjahr beibehalten hatte, obwohl der Gewinn im ersten Halbjahr um 87 % eingebrochen war, was auf Probleme in der Lieferkette zurückzuführen ist.

Die Ölpreise stiegen am Montag und erholten sich nach ihren jüngsten Verlusten, nachdem China einige der COVID-bedingten Ausgangssperren gelockert hatte und damit Sorgen um die Ölnachfrage des weltgrößten Importeurs zumindest teilweise zerstreute.

Darüber hinaus warnte die OPEC, dass die Verluste aus russischen Importen aufgrund der Sanktionen bis zu 7 Mio. Barrel pro Tag betragen könnten, und fügte hinzu, dass es „unmöglich“ sei, diese Menge zu ersetzen.

Dies wurde im Anschluss an ein Treffen zwischen Vertretern der OPEC und der Europäischen Union bekannt, die EU bereitet derzeit Vorschläge für ein Ölembargo gegen Russland nach dessen Einmarsch in der Ukraine vor.

Die Märkte warten nun auf die Zahlen des American Petroleum Institute zur Rohölversorgung in den USA, die heute im Laufe des Tages veröffentlicht werden.

Um 3:40 ET notierten U.S. Rohöl-Futures bei 96,83 USD pro Barrel um 2,7 % höher, während der Brent-Kontrakt um 2,6 % auf 101,05 USD anzog. Beide Benchmarks fielen am Montag um rund 4 %, nachdem sie in der vergangenen Woche bereits die zweite Verlustwoche in Folge verzeichnet hatten.

Ansonsten stiegen Gold-Futures um 0,4 % auf 1.956,40 USD/Unze, während bei den Währungen EUR/USD 0,2 % niedriger bei 1,0866 gehandelt wurde.

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