von Gina Lee
Investing.com – Aktien der China Evergrande Group (HK:3333) sind am Montag um über 16% abgestürzt. Die Kursverluste der Aktie des Immobilienentwicklers sind im Vorfeld der in dieser Woche ablaufenden Frist für Zahlungsverpflichtungen dramatisch. Die Anleger sind unsicher, ob das Unternehmen das benötigte Geld aufbringen kann.
Die Aktien des Unternehmens fielen an der Hongkonger Börse bis 06:39 MEZ um 16,93% auf 2,11 HKD (0,27 USD). Die Anteile der Tochtergesellschaft Evergrande Property Services Group (HK:6666) gaben um 12,61% auf 4,02 HKD ab. HengTen Networks Group (HK:0136), das Film-Streaming-Unternehmen, das sich mehrheitlich im Besitz von Evergrande befindet, verzeichnete einen Kurseinbruch von 13,79 % auf 2 HKD.
Alle Augen sind darauf gerichtet, ob China Evergrande am Donnerstag die Zinsen in Höhe von 83,5 Millionen US-Dollar für seine im März 2022 fällige Anleihe bezahlen kann. Am 29. September ist eine zweite Zinszahlung in Höhe von 47,5 Millionen US-Dollar für die im März 2024 auslaufende Anleihe fällig.
Der Schuldner würde in Verzug geraten, wenn Evergrande die Zahlungen nicht innerhalb von 30 Tagen leisten würde.
China Evergrande hat zu wenig Geld um seine Gläubiger, Lieferanten und Investoren zu bezahlen. Zwar arbeitet der Immobilienkonzern an der Mittelbeschaffung, aber bislang ohne Erfolg. Die Aufsichtsbehörden haben bereits darauf hingewiesen, dass die Verbindlichkeiten des Unternehmens in Höhe von 305 Milliarden Dollar eine Gefahr für das chinesische Finanzsystem im Allgemeinen darstellen könnten, wenn es nicht stabilisiert wird. Die Aussicht auf eine direkte staatliche Rettungsaktion ist jedoch gering, nachdem die Behörden die großen Kreditinstitute gebeten haben, Zinszahlungen zu stunden und revolvierende Kredite zu verlängern.
Ein großer Gläubiger hat bereits Rückstellungen für einen Teil seiner Kreditforderungen an China Evergrande gebildet. Andere Kreditgeber wollen dem Immobilienkonzern mehr Zeit für die Rückzahlung einräumen, wie vier leitende Bankmanager gegenüber Reuters erklärten.
Wie das Unternehmen am Sonntag mitteilte, habe es außerdem bereits mit der Auszahlung von Geldern für seine Wealth-Management-Produkte im Immobilienbereich begonnen.