Von Laura Sanchez
Investing.com – Die europäischen Märkte sind am heutigen Dienstag nach dem gestrigen durchwachsenen Schluss an der Wall Street und dem gemischten Ton in Asien unsicher – DAX, Ibex 35, CAC 40.
Die US-Aktienmärkte haben sich im Laufe des Tages immer weiter verschlechtert (-1,5 %/-2 % von den Tageshöchstständen), „nachdem Mitglieder der US-Notenbank erklärt haben, dass es immer noch Zinserhöhungen geben wird. Man wusste zwar bereits, dass die Obergrenze bei etwa 5 Prozent liegt, aber entgegen der Markterwartung auf eine baldige Zinssenkung zeichnet sich ab, dass die Zinsen eine längere Zeit auf diesem erhöhten Niveau bleiben werden, erklärte Renta 4 (BME:RTA4).
Die Aktienmärkte haben damit die im Januar begonnene Rallye gestoppt. Link Securities zufolge, „rechnen die Anleger weiterhin mit einer ‚sanften Landung‘ in den wichtigsten Industrieländern. Allerdings besteht nach wie vor die Gefahr, dass die abrupten Zinserhöhungen der Zentralbanken in einigen dieser Volkswirtschaften zu einer Rezession führen könnten“.
Die Experten erinnern daran, dass die Präsidentin der Zentralbank von San Francisco, Mary Daly, gestern warnte, dass die Auswirkungen dieser Erhöhungen die Wirtschaft „noch nicht erreicht“ hätten. Daher schloss sie nicht aus, dass sie, um weiteren Schaden von der Wirtschaft abzuwenden, eine Erhöhung der Zinssätze um nur einen Viertelprozentpunkt auf der Sitzung des Offenmarktausschusses (FOMC) im Februar unterstützen könnte. „Allerdings ist es ihr nicht möglich, dafür zu stimmen, da ihr Distrikt in diesem Jahr keine Stimme im Ausschuss hat“, betonen sie.
Vor diesem Hintergrund richten sich heute alle Augen auf den Auftritt von Jerome Powell, dem Präsidenten der US-Notenbank. Er wird um 15:00 Uhr an einem von der schwedischen Zentralbank Riskbank organisierten Symposium in Stockholm (Schweden) teilnehmen. Auch andere Zentralbanker werden auf der Veranstaltung sprechen.
„Es ist eine Veranstaltung zu Ehren von Stefan Ingves, der gerade als Präsident der Zentralbank zurückgetreten ist. Das wichtigste Thema wird jedoch die Unabhängigkeit der Zentralbanken sein, und wir werden möglicherweise einige Kommentare zu hören bekommen, die für die Aktien- und Anleihemärkte relevant sind“, so Bankinter (BME:BKT).
„Obwohl das Hauptthema die Unabhängigkeit der Zentralbanken sein wird, werden wir auf die Powell-Kommentare über die erwartete Entwicklung der US-Geldpolitik vor dem Hintergrund der jüngsten schwachen makroökonomischen Daten und der hawkishen Kommentare ihrer Mitglieder achten“, so Renta 4.