Frankfurt (Reuters) - Kursgewinne der Finanzwerte haben die europäischen Börsen am Mittwoch im Plus gehalten.
Der Dax legte 0,2 Prozent auf 11.793,93 Punkte zu und der EuroStoxx50 gewann 0,6 Prozent auf 3327,44 Zähler. Der europäische Banken-Index rückte 1,4 Prozent vor und sein US-Pendant stieg auf ein Neun-Jahres-Hoch von 406,79 Stellen. Der US-Standardwerteindex Dow Jones markierte mit 20.604,52 Punkten den fünften Tag in Folge eine neue Bestmarke.
Die Stimmung der Anleger werde weiterhin von den jüngsten Aussagen der US-Notenbankchefin Janet Yellen getragen, sagte Jochen Stanzl, Analyst des Online-Brokers CMC Markets. "Moderates Wachstum, Verbesserungen am Arbeitsmarkt, gute Entwicklung des privaten Konsums – dies alles klingt nicht nach schnellen Zinsanhebungen, etwas, vor dem sich die Märkte fürchteten." Yellen bereitete die Börsen bei ihrer halbjährlichen Anhörung vor dem US-Kongress zwar auf steigende Zinsen vor, Investoren taxieren die Wahrscheinlichkeit für einen solchen Schritt bei der Fed-Sitzung im März aber nur auf knapp 27 Prozent. Der Euro verteuerte sich nach vier Verlust-Tagen in Folge um einen knappen Viertel US-Cent auf 1,0593 Dollar.
ZINSFANTASIEN GEBEN FINANZWERTEN AUFTRIEB
Von Yellens Äußerungen profitierten vor allem Banken, da steigende Zinsen höhere Einnahmen aus dem Kreditgeschäft versprechen. Positiv werteten Anleger auch die Geschäftszahlen der Credit Agricole (PA:CAGR). Der Gewinn des französischen Geldhauses ging weniger stark zurück als befürchtet. Besonders erfreulich sei das Abschneiden der Privatkunden-Sparte LCL, dem Sorgenkind des Konzerns, betonten die Analysten der Investmentbank Jefferies in einem Kommentar. Die Aktien der Credit Agricole stiegen in Paris um 4,8 Prozent. In ihrem Windschatten legte Rivale BNP Paribas 1,3 Prozent zu. Im Dax gehörten Deutsche Bank (DE:DBKGn) und Commerzbank (DE:CBKG) mit Kursgewinnen von jeweils mehr als zwei Prozent zu den Favoriten. Die Papiere der US-Insitute Goldman Sachs (NYSE:GS) und JPMorgan (NYSE:JPM) markierten mit 251,72 und 90,69 Dollar Rekordhochs.
MÖGLICHER PEUGEOT/OPEL-DEAL SORGT FÜR DISKUSSIONEN
Peugeot-Anleger machten dagegen Kasse. Die Titel des französischen Autobauers verloren 0,9 Prozent, nachdem sie am Dienstag als Reaktion auf eine Reuters-Meldung über die mögliche Übernahme des Konkurrenten Opel gut vier Prozent zugelegt hatten. Dies rief die Regierungen Deutschlands und Großbritanniens auf den Plan. In beiden Ländern betreiben Opel und ihre Schwestermarke Vauxhall Werke. Parallel dazu erläuterte Mary Barra, Chefin der Opel-Mutter General Motors (NYSE:GM), in Rüsselheim die Verkaufs-Absichten. GM-Aktien büßten an der Wall Street 1,5 Prozent ein.
Fossil stürzten sogar um bis zu 21 Prozent ab und waren mit 18,10 Dollar so billig wie zuletzt vor acht Jahren. Der Umsatz des Anbieters von Uhren und Accessoires blieb im wichtigen Weihnachtsquartal mit 959 Millionen Dollar hinter der Markterwartung von 977,1 Millionen Dollar zurück. Einige Banken stuften die Titel daraufhin herunter und senkten ihre Kursziele.