Frankfurt/Berlin, 18. Feb (Reuters) - Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen in der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:
STRAUMANN STMN.S - Zürich: Die Schweizer Zahnimplantate-Firma stellt sich wegen des Coronavirus-Ausbruchs auf Umsatzeinbußen ein. In der Region Asien-Pazifik dürften die Verkaufserlöse im ersten Quartal deswegen um 30 Millionen Franken oder mehr sinken. Im Vergleich zum Schlussquartal wäre das einen Rückgang um mehr als ein Drittel. China ist mit einem Umsatzanteil von zwölf Prozent ein wichtiger Markt für Straumann. Für eine darüber hinaus gehende Einschätzung ist es Firmenchef Guillaume Daniellot zufolge zu früh. "Wir werden die Situation weiter beobachten, aber im Moment ist es noch zu früh, um die volle Wirkung zu beurteilen." Im vergangenen Jahr steigerte Straumann den Umsatz um 17 Prozent auf 1,6 Milliarden Franken und den Gewinn um elf Prozent auf 308 Millionen Franken. Dieses Jahr soll der Umsatz organisch niedrig zweistellig wachsen.
JOST WERKE JSTG.DE - Düsseldorf: Nach Einbußen 2019 ist der LKW-Zulieferer für das laufende Jahr skeptisch. "2020 wird das Marktumfeld für Truck und Trailer noch anspruchsvoller werden", sagte Konzernchef Joachim Dürr. Daher werde das Unternehmen Kosten senken und effizienter werden. Details nannte er nicht. Bei einem Umsatzrückgang um 2,5 Prozent auf 736 Millionen Euro sank 2019 das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) auf 77 (Vorjahr: 81) Millionen Euro. Während Nordamerika der Wachstumstreiber war, kühlte sich Europa weiter ab, wie es hieß.
SONOVA SOON.S - Zürich: Der Schweizer Höregeräte-Hersteller nimmt zwei in den USA erzeugte Implantate freiwillig vom Markt und ersetzt sie durch verbesserte Versionen. Ein Sicherheitsrisiko bei bereits eingesetzten Geräten bestehe nicht, und auch einen Reputationsschaden befürchte Firmenchef Arnd Kaldowski nicht. Nur sehr wenige Kunden seien von einer verminderten Hörleistung von Implantaten betroffen. Kosten soll die Maßnahme 40 bis 50 Millionen Franken. Weil das Geschäft in der zweiten Hälfte des laufenden Geschäftsjahres besser als erwartet läuft, stellte Sonova sogar mehr Umsatz und Betriebsgewinn (Ebita) als bislang in Aussicht. Der Coronavirus-Ausbruch dürfte keine materiellen Auswirkungen auf das Ergebnis haben.
SARTORIUS SATG.DE - Frankfurt: Der Laborausrüster erwartet 2020 Umsatz- und Ergebniszuwächse. Der Konzernumsatz solle auf Basis konstanter Wechselkurse um zehn bis 13 Prozent steigen, teilt das Unternehmen mit. Dabei rechne das Management mit einem Anstieg der Ebitda-Gewinnmarge auf 27,5 Prozent von 27,1 Prozent im Vorjahr.
HEIDELBERGCEMENT HEIG.DE - Frankfurt: Der Baustoffhersteller hält sich beim Ausblick auf das laufende Jahr bedeckt. Auf Basis der IWF-Wirtschaftsprognosen erwarte man, dass sich 2020 "die Nachfrage in vielen Märkten weiter positiv entwickeln wird, insbesondere auch in den Wachstumsmärkten." Das hänge aber von der lokalen wirtschaftlichen Entwicklung, den öffentlichen Investitionen und den Kreditkosten für die Immobilienfinanzierung ab.
OPEL - Frankfurt: Die deutsche PSA PEUP.PA -Tochter kehrt mit zunächst drei Automodellen auf den japanischen Markt zurück. Es würden auch elektrifizierte Varianten angeboten, teilte der Rüsselsheimer Autobauer mit. Opel (NYSE:GM) werde dabei die Infrastruktur der französischen Konzernmutter nutzen.
HSBC HSBA.L - Die britische Großbank hat nach einem Gewinneinbruch im vergangenen Jahr weitere tiefgreifende Restrukturierungen angekündigt. Sie will das Investmentbanking zurechtstutzen und ihre Bilanz um 100 Milliarden Dollar erleichtern. 2019 ist der Gewinn vor Steuern unter anderem wegen Abschreibungen auf die Investment- und Geschäftsbankensparte um 33 Prozent eingebrochen.
INTESA SANPAOLO ISP.MI - Mailand: Die italienische Großbank hat überraschend ein Übernahmeangebot für den kleineren Rivalen UBI Banca UBI.MI abgegeben. Man würde den UBI-Aktionären 17 neue Aktien für je zehn der Bank geben, teilte Intesa mit. In der italienischen Bankenbranche wird seit längerem eine Konsolidierung erwartet.
BHP GROUP BHP.AX BHPB.L - Melbourne: Das weltgrößte Bergbau-Unternehmen hat seinen Halbjahresgewinn um 39 Prozent gesteigert. Als Gründe wurden die Nachfrage aus China und hohe Eisenerzpreise genannt. Der Gewinn blieb jedoch mit 5,19 Milliarden Dollar unter den Erwartungen der Experten von 5,28 Milliarden Dollar. Der Ausblick für die kommenden zwölf Monate sei wegen der Virusepidemie mit Unsicherheiten behaftet, hieß es. (Zusammengestellt in den Redaktionen Berlin, Frankfurt, Danzig, Zürich und Wien. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern +49 69 7565 1232 oder +49 30 2888 5168.)