Berlin/Frankfurt, 19. Jun (Reuters) - Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen aus der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:
WIRECARD WDIG.DE - Berlin: Der Dienstleister für Zahlungsabwicklungen wird nach eigenen Angaben zusammen mit der Investmentbank Houlihan Lokey HLI.N einen Plan zur nachhaltigen Finanzierungsstrategie des Unternehmens entwickeln. Wirecard stehe derzeit in Verhandlungen mit einem Bankenkonsortium, hieß es am Abend in einer Mitteilung weiter. Nach einem milliardenschweren Bilanzskandal war Konzern-Chef Markus Braun zurückgetreten. LHAG.DE - Brüssel: Nach einem Bericht der Zeitung "La Libre Belgique" zieht die Lufthansa eine Pleite oder einen Verkauf ihrer belgischen Tochter Brussels Airlines in Betracht. Am Montag sollten die Gespräche mit der belgischen Regierung über staatliche Finanzhilfe für die unter der Corona-Krise leidende Airline weitergehen, hieß es mit Verweis auf anonyme Quellen. Die Lufthansa erklärte, sie wolle sich zu Spekulationen nicht äußern. Die Airline verhandelt mit Belgien schon länger über einen staatliche garantierten Kredit in Höhe von 300 bis 400 Millionen Euro. Die schon vor der Krise schwache Fluggesellschaft will ihre Flotte um 30 Prozent verringern und sich von etwa 1000 der rund 4200 Beschäftigten trennen.
RELIANCE RELI.NS - Neu Delhi: Das indische Konglomerat ist nach der Aufnahme von 22,2 Milliarden Dollar über Anteilsverkäufe inzwischen schuldenfrei. Damit sei der Weg frei, die Digitaltochter Jio Platforms sowie das Einzelhandelsgeschäft Reliance Retail in den nächsten fünf Jahren an die Börse zu bringen, teilte der Milliardär Mukesh Ambani mit, der Chairman des Mischkonzerns ist. Insidern zufolge könnte Jio Platforms im kommenden Jahr in den USA sein Marktdebüt feiern. Die Anteilsverkäufe starteten im April mit Facebook FB.O , dass für 5,7 Milliarden Dollar knapp zehn Prozent an Jio Platforms erwarb. Inzwischen sind fast ein Viertel der Tochter, die auch den landesweit größten Mobilfunker Jio Infocomm betreibt, veräußert - unter anderem an die Finanzinvestoren General Atlantic, KKR KKR.N sowie die Staatsfonds von Abu Dhabi und Saudi-Arabien.
ING INGA.AS - Amsterdam: Die größte niederländische Bank hat einen Nachfolger für den zur Schweizer UBS UBSG.S wechselnden Vorstandschef Ralph Hamers gefunden. Risikovorstand Steven van Rijswijk werde ab 1. Juli Hamers an der Spitze ersetzen, wie ING mitteilte. ING-Aufsichtsratschef Hans Wijers sagte, Van Rijswijk habe "die richtige Kombination aus Erfahrung, Führungsqualitäten und tiefem Verständnis unseres Geschäfts", um die Bank zu leiten. Van Rijswijk ist seit mehr als zwei Jahrzehnten bei ING, seit 2017 ist er Risikovorstand. Hamers hatte im Februar seinen Rücktritt angekündigt, um noch in diesem Jahr Chef der Schweizer Großbank UBS zu werden.
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