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FOKUS 1-Finanzwerte ziehen Schweizer Börse in die Gewinnzone

Veröffentlicht am 06.04.2011, 17:08
Aktualisiert 06.04.2011, 17:12
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Zürich, 06. Apr (Reuters) - Kräftige Kursgewinne der Finanzwerte haben am Mittwoch die Schweizer Börse in die Gewinnzone gezogen. Allerdings beschrieben Händler das Geschäft einen Tag vor dem Zinsbeschluss der Europäischen Zentralbank EZB als eher ruhig und lustlos. Zwar ist die erste Zinserhöhung der EZB seit knapp zwei Jahren bereits an den Märkten eingepreist. Die Anleger warteten aber darauf, mit welchen Kommentaren EZB-Präsident Jean-Claude Trichet am Donnerstag vor die Medien treten wird. Der SMI<.SSMI> notierte kurz vor Schluss um 0,3 Prozent höher bei 6450 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> legte 0,2 Prozent auf 5883 Zähler zu.

Die Aktien der Grossbanken Credit Suisse und UBS stiegen 1,6 Prozent. Händler sagten, nach der von der deutschen Commerzbank angekündigten Kapitalerhöhung sei es zu Deckungskäufen in dem kursmässig zurückgebliebenen Banksektor gekommen. Zudem sei die Auktion portugiesischer Staatsanleihen besser als erwartet gelaufen, was die Sorgen über die Euro-Schuldenkrise etwas zurückgedrängt habe.

Bei den Versicherungen sei noch die Aussicht auf höhere Anlageerträge als positives Element dazugekommen. "Und bei Swiss Re dürfte eine positive Sektorstudie der UBS für zusätzlichen Schub gesorgt haben", sagte ein Händler. Swiss Re stiegen fast drei Prozent. Aktien anderer Versicherer wie Zurich oder Swiss Life verbuchten Anstiege von ein bis zwei Prozent.

Die Aktien der defensiven Pharmaschwergewichte Novartis und Roche sowie des Lebensmittelriesen Nestle gaben 0,4 Prozent nach.

Uneinheitlich war das Bild bei den zyklischen Firmen. ABB notierten nach dem schwachen Vortag erneut etwas leichter. Die Titel des Solarzulieferers Meyer Burger litten unter anhaltenden Gewinnmitnahmen und büssten drei Prozent ein.

Clariant legten 2,2 Prozent zu. Nach Ansicht von Händlern hat die Übernahme der französischen Rhodia durch die belgische Solvay eine Neubewertung der gesamten Branche in Gang gesetzt. Nach Angaben eines M&A-Experten der Bank of America stiegen im laufenden Jahr in den USA in sieben von zehn Fällen bei einer Übernahme auch die Aktien der kaufenden Firma. In der Vergangenheit reagierten die Aktionäre dagegen meist mit Verkäufen in den Titeln der übernehmenden Gesellschaft.

Sonova setzten die Erholung mit einem Anstieg von knapp einem Prozent fort. Am Nachmittag beginnt in Chicago der Akustikerkongress, auf dem der Hörgeräte-Hersteller neue Produkte vorstellt. Die Aktien waren jüngst nach einer Gewinnwarnung und dem Rücktritt der Geschäftsleitung im Zusammenhang mit Insider-Vorwürfen stark gefallen.

Die Actelion-Aktien verloren ein Prozent. Die Biotechfirma hat den früheren GlaxoSmithKline-Chef Jean-Pierre Garnier und Robert Bertolini zur Wahl in den Verwaltungsrat vorgeschlagen und kontert damit die Ambitionen des Hedgefonds Elliott Advisors auf mehr Einfluss in dem Gremium.

Gate sackten um sieben Prozent ab. Händler erklärten dies mit dem überraschenden Rücktritt von Konzernchef Guy Dubois. Dieser trat im Zusammenhang mit dem kürzlich aufgedeckten Betrugsfall zurück.

(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Albert Schmieder)

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