FOKUS 1-Schweizer Börse macht Verluste zum Teil wett

Zürich, 26. Nov (Reuters) - Die Schweizer Börse hat auch am Freitag unter der zunehmenden Verunsicherung über die Folgen der Schuldenkrise in Europa und den wachsenden Spannungen auf der koreanischen Halbinsel gelitten. Im späten Geschäft konnte der Markt seine Verluste aber verringern. Händler erklärten, vor dem Wochenende hätten Anleger Baissepositionen glattgestellt. Zudem hätten die Börsianer mit Erleichterung darauf reagiert, dass das portugiesische Parlament dem Sparhaushalt zustimmte.

Der Leitindex SMI<.SSMI>, der vor einer Woche noch bei 6591 Punkten notierte, stand zuletzt um 0,2 Prozent unter dem Vortagsschluss bei 6487 Punkten. Das Tagestief notierte bei 6419 Punkten. Der breite SPI <.SSHI> büsste 0,3 Prozent auf 5791 Zähler ein.

Die Handelsumsätze fielen unterdurchschnittlich aus. Wegen des Thanksgiving-Feiertags vom Donnerstag fehlten zunächst die Impulse aus den USA. Zudem fand am Freitag an der Wall Street nur ein verkürzter Handel statt.

Als schwächster Sektor erwies sich der Finanzbereich. Die Aktien der Banken Credit Suisse und UBS verloren 1,5 Prozent. Bei den Versicherungen stachen Swiss Life mit einem Minus von zwei Prozent heraus. Zurich sanken um ein und Swiss Re um 1,5 Prozent. Finanzwerte leiden nach Angaben von Analysten am stärksten unter einer Ausweitung der Schuldenkrise.

Als Stützen des Marktes erwiesen sich Aktien aus als defensiv eingestuften Bereichen wie Pharma, Lebensmittel und Telekom. Als einzige unter den 20 Bluechips verbuchten Nestle , Novartis, Roche und Swisscom Kursgewinne.

Auch die zyklischen Werte konnten die Verluste zu einem Grossteil aufholen. ABB und Holcim lagen zuletzt nur noch um 0,2 Prozent im Minus. Zeitweise hatten sie rund zwei Prozent nachgegeben.

Die immer wieder spekulativ gesuchten Actelion fielen 1,1 Prozent. Da sich die Übernahme hinziehe, hätten manche Anleger die Geduld verloren und nähmen Gewinne mit.

Dagegen gewannen Nobel Biocare dank spekulativen Käufen fast drei Prozent. Kurserholungen gehen bei Nobel öfters mit Spekulationen Hand in Hand. "Es heisst rasch, es stehe eine Übernahme oder ein Wechsel in der Firmenleitung bevor", sagte ein Händler. Die Aktie hat seit Jahresanfang gut 50 Prozent ihres Werts verloren und ist laut Händlern "alleine darum reif für eine Gegenbewegung".

(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)