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FOKUS 2-Dax legt Atempause ein - US-Fusion treibt Chipwerte an

Veröffentlicht am 05.04.2011, 15:17
Aktualisiert 05.04.2011, 15:20
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* TI will Rivalen National schlucken - Infineon legen zu

* Moody's senkt Bonitätsnote für Portugal

* Teures Öl belastet Aktien von Fluggesellschaften

(neu: China, Siemens, Commerzbank, Lufthansa, Software AG)

Frankfurt, 05. Apr (Reuters) - In Reaktion auf teures Öl und eine wachsende Skepsis gegenüber den portugiesischen Staatsfinanzen hat der deutsche Aktienmarkt am Dienstag eine Atempause eingelegt. Der Dax<.GDAXI> notierte am Mittag bei niedrigen Umsätzen 0,5 Prozent tiefer bei 7135 Punkten.

Damit hat er von seinem am 15. März wegen der Atomkatastrophe in Japan markierten Jahrestief von 6483 Punkten bereits wieder zehn Prozent aufgeholt. "Grundsätzlich herrscht die Stimmung, dass es mit dem Markt weiter nach oben geht", sagte ein Börsianer. "Vor dem Hintergrund des Ölpreisanstiegs und der erneuten Herabstufung Portugals schauen viele Anleger aber von der Seitenlinie zu. Selbst die Hedgefonds mischen kaum mit." Für Gesprächsstoff sorgte eine Megafusion in der Chipbranche, von der unter anderem die Aktien des deutschen Halbleiterkonzerns Infineon profitierten.

Nordseeöl der Sorte Brent kostete weiter mehr als 120 Dollar pro Fass. Die Sorge sei, dass dies zu höheren Zinsen beitrage, sagte Investmentstratege Bernard McAlinden von NCB Stockbrokers. Am Donnerstag entscheidet die Europäische Zentralbank über die Leitzinsen. Am Markt wird die erste Zinsanhebung seit Sommer 2008 erwartet, was Börsianern zufolge allerdings schon in den Kursen enthalten ist. Die erneute Straffung der Geldpolitik in China blieb an den Aktienmärkten ohne Widerhall. Sie war nach Einschätzung von Societe-Generale-Analyst Yao Wei erwartet worden.

Das teure Öl belastete insbesondere die Aktien von Fluggesellschaften, für die Kerosin ein wichtiger Kostenfaktor ist. Lufthansa-Aktien waren mit einem Minus von 2,2 Prozent Dax-Schlusslicht. In Paris notierten die Titel des Rivalen Air France-KLM 1,7 Prozent tiefer.

Moody's senkte die Bonitätsnote für Portugal auf Baa1 und verpasste dem südeuropäischen Staat damit als dritte Ratingagentur nach Standard & Poor's und Fitch eine schlechtere Bewertung. Zudem drängen die Banken Portugals einem Zeitungsbericht zufolge die Regierung des Landes dazu, um internationale Finanzhilfen zu bitten. Die Rendite für zehnjährigen portugiesische Staatsanleihen stieg laut Tradeweb auf 9,033 Prozent und damit den höchsten Stand seit der Euro-Einführung. Am Lissaboner Aktienmarkt verlor der Leitindex PSI20<.PSI20> 0,9 Prozent.

TEXAS INSTRUMENTS LEGT 6,5 MILLIARDEN DOLLAR AUF DEN TISCH

Der milliardenschwere Zukauf in der US-Chipbranche heizte Händlern zufolge die Übernahmefantasie im Sektor an. Texas Instruments (TI) will für 6,5 Milliarden Dollar den Rivalen National Semiconductor kaufen. Dessen Aktien schossen auf dem Frankfurter Parkett vor US-Börseneröffnung um 72 Prozent in die Höhe. Zu den größten Dax-Gewinnern gehörten Infineon-Aktien mit einem Plus von 2,7 Prozent. Die Aktien von STMicroelectronics führten mit einem Plus von 2,1 Prozent den Pariser CAC40<.FCHI> an. Größter Gewinner im deutschen Technologie-Index<.TECDAX> waren die Aktien des Chipentwicklers Dialog Semiconductor mit einem Aufschlag von drei Prozent. Die in keinem großen Index notierten Aktien des für die Autoindustrie arbeitenden Chipherstellers Elmos gewannen 2,8 Prozent.

Bei den Techwerten ebenfalls gefragt waren die Aktien von Software AG, die sich um 2,9 Prozent verteuerten. Das Unternehmen wolle seine Zusammenarbeit mit SAP ausweiten, sagte Konzernchef Karl-Heinz Streibich Reuters.

Den Dax führten die Aktien der Commerzbank mit einem Plus von 3,7 Prozent an, was Händler mit charttechnischen Signalen und Eindeckungskäufen begründeten. Siemens-Aktien gaben 1,7 Prozent nach. Das Wachstum werde sich im zweiten Halbjahr beruhigen, sagte der Finanzchef des Elektro-Konzerns, Joe Kaeser.

Größter Gewinner im Nebenwerte-Index MDax<.MDAXI> waren die TUI-Aktien mit einem Plus von fünf Prozent. Kreisen zufolge verhandelt der Tourismuskonzern mit einem Ankerinvestor über einen Einstieg bei der Reederei Hapag-Lloyd[HPLG.UL], bei der TUI noch Großaktionär ist.

(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Kirsti Knolle)

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