Zürich, 13. Sep (Reuters) - Konjunkturhoffnung und positive
Reaktion der Märkte auf die neuen Banken-Kapitalvorschriften
Basel III haben am Montag der Schweizer Börse zu etwas höheren
Kursen verholfen. Im späten Geschäft schmolzen die Gewinne vor
allem bei den zyklischen Titeln aber teilweise wieder ab.
Gesucht blieben dagegen die Finanzwerte.
Der Standardwerteindex SMI <.SSMI>, der im frühen Geschäft
bis 6503 Zähler gestiegen war, notierte kurz vor Schluss um 0,2
Prozent höher auf 6478 Punkten. Der breite SPI <.SSHI> legte
ebenfalls um 0,2 Prozent auf 5709 Zähler zu. Damit habe der SMI
den oberen Rand der seit längerem geltenden Handelsspanne von
6000 bis 6500 Punkten erreicht. "Hier stehen wir etwas an",
sagte ein Händler.
Im weiteren Wochenverlauf dürften zunehmend verfallsbedingte
Transaktionen das Marktgeschehen beeinflussen. Am Freitag findet
der grosse dreifache Eurex-Verfall statt. Dieser könnte
trendverstärkend wirken. Richtungsweisende Impulse könnten auch
von den zahlreichen bis Ende der Woche anstehenden
Konjunkturdaten kommen.
Die Aktien der Grossbank Credit Suisse wurden 2,5
Prozent höher gehandelt. UBS gaben dagegen den
grössten Teil der Kursgewinne wieder preis. Die Finanzwerte
hatten zunächst positiv auf die Beschlüsse der Bankenaufseher
und Notenbankchefs in Basel reagiert. Nach Ansicht von
Marktteilnehmern fielen die neuen Kapitalvorschriften weniger
scharf als befürchtet aus und die Banken würden auch genug Zeit
erhalten, um sich auf die schärferen Vorschriften einstellen zu
können. "Das sorgte für Erleichterung", sagte ein Händler.
Mit einem Plus von 4,5 Prozent fielen die Titel der
Versicherung Swiss Re auf. Händler erwähnten einen
Medienbericht, wonach sich Swiss Re zu möglichen
Aktienrückkäufen und Dividenden geäussert habe. Die Rückzahlung
der Wandelanleihe von Berkshire habe allerdings Priorität,
erklärte Finanzchef George Quinn auf einer Branchenkonferenz in
Monte Carlo.
Zurich und Swiss Life gewannen gut ein
Prozent. Die Aktien von Zurich werden per 20. September in den
Stoxx50 Index aufgenommen.
Die Anteile von Novartis gewannen 0,1 Prozent. Der
Pharmakonzern verbreitete positive Neuigkeiten. Ein Impfstoff
gegen die tödliche Menigokokken B-Krankheit hat in einer Phase
III-Studie das Hauptziel erreicht.
Die Genussscheine von Konkurrentin Roche schwächten
sich um 0,2 Prozent ab. Roche hat die Verabreichung des
experimentellen Diabetes-Medikaments Taspoglutide in klinischen
Tests wegen Magen-Unverträglichkeit eingestellt. Die Entwicklung
des einmal wöchentlich zu injizierenden Mittels werde nicht
abgebrochen, aber eine neue Darreichungsform erwogen. Dies würde
zu einer weiteren Verzögerung des Marktstarts führen. Damit
schwinde die Wahrscheinlichkeit einer Markteinführung insgesamt,
hiess es im Markt.
Die Gewinne der Aktien anderer zyklischer Firmen, die
zunächst dank aufgehellter Konjunkturaussichten etwas fester
tendiert hatten, schmolzen im Verlauf teilweise ab. ABB
rutschten leicht ins Minus. Holcim litten
unter einer Rückstufung durch Credit Suisse.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Albert
Schmieder)