* Italien und Spanien im Fokus
* Aktien von Karriere-Netzwerk LinkedIn verlieren kräftig
* Warten auf Börsendebüt von Internet-Suchmaschine Yandex
(neu: neuer Analyst, Details)
New York, 23. Mai (Reuters) - Die Schuldenkrise in Europa
hat die US-Börsen am Montag deutlich belastet. Die Senkung des
Ausblicks für Italien durch die Ratingagentur Standard & Poor's
und die Verluste der regierenden Sozialisten bei Wahlen in
Spanien hätten Sorgen vor einer Ausweitung der Krise geschürt,
sagten Händler. Zudem sei unklar, wie es im hoch verschuldeten
Griechenland weitergehe. Das Land war am Freitag von Fitch in
seiner Kreditwürdigkeit herabgestuft worden. Italiens
Schuldenprobleme belasteten auch den Euro, der zeitweise
unter 1,40 Dollar fiel und damit so billig war wie seit zwei
Monaten nicht mehr. Der höhere Dollar drückte Rohstoff-Werte:
US-Rohöl-Futures verloren 2,6 Prozent. "Anders als zuvor
wird der Markt die Europa-Themen nicht so leicht abschütteln",
prognostizierte James Dailey vom Team Asset Strategy Fonds.
Grund seien sich verschärfende Sorgen, weltweit könne das
Konjunkturwachstum abflauen.
Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte notierte 1,2
Prozent schwächer bei 12.356 Punkten. Der breiter gefasste
S&P-500<.SPX> gab 1,4 Prozent nach auf 1315 Zähler. Der Index
der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> verlor 1,7 Prozent auf 2754
Stellen. In Frankfurt ging der Deutsche Aktienindex
(Dax)<.GDAXI> mit einem Minus von zwei Prozent auf 7121 Punkte
aus dem Handel.
Industriewerte zählten zu den größten Verlierern. Aktien von
Alcoa gaben 2,3 Prozent ab, Papiere des Bergwerkbetreibers
Freeport-McMoRan Copper & Gold verloren 2,8 Prozent.
Die in den USA gelisteten Papiere von Sony gaben 2,4
Prozent nach. Der japanische Elektronik-Konzern hatte am Montag
mitgeteilt, für das im März abgelaufene Geschäftsjahr mit einem
Milliarden-Verlust zu rechnen. Bislang war ein Gewinn in
Aussicht gestellt worden. [nLDE74M1FD]
Gedämpft wurde zum Wochenbeginn der Hype um das
Karriere-Netzwerk LinkedIn, dessen Papiere beim
Börsendebüt in der vergangenen Woche um bis zu 171 Prozent auf
knapp 122 Dollar gestiegen waren. Am Montag notierten die Aktien
mit einem Abschlag von 8,1 Prozent auf 85,50 Dollar. Mit
Spannung wurde daher auch auf das Börsendebüt der größten
russischen Internet-Suchmaschine Yandex an der Nasdaq
gewartet. Der Ausgabepreis für die Aktien sollte noch am Montag
genannt werden, erster Handelstag ist Dienstag. Kreisen zufolge
wurde der Preis für die Papiere kurzfristig um rund zehn Prozent
auf 24 bis 25 Dollar pro Stück angehoben. Experten warnten vor
einer möglichen neuen Blase bei Internet-Aktien.
(Reporter: Angela Moon, geschrieben von Ralf Bode, Axel
Hildebrand, redigiert von Kerstin Dörr)