FOKUS 2-Technologie-Riesen Oracle und RIM helfen US-Börsen

* Eintrübung des Konsumklimas tritt etwas in den Hintergrund

* Zurückhaltung vor Fed-Sitzung nächste Woche

* TI-Aktienrückkaufprogramm erfreut Anleger

(neu: Händler zu Gewinnmitnahmen)

New York, 17. Sep (Reuters) - Überzeugende Geschäftszahlen von den Technologie-Größen Oracle und Research in Motion (RIM) haben zum Wochenschluss die Wall Street gestützt. Börsianer sprachen von einer positiven Grundstimmung, die enttäuschende Konjunkturdaten in den Hintergrund drängte.

Der Dow-Jones-Index<.DJI> notierte mit 10.596 Punkten nahezu auf dem Niveau seines Schlusskurses am Donnerstag. Der breiter gefasste S&P-500<.SPX> lag ebenfalls kaum verändert auf 1125 Zählern. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> legte 0,4 Prozent auf 2311 Punkte zu. In Frankfurt war der Dax<.GDAXI> hingegen zuvor 0,6 Prozent tiefer bei 6209 Zählern aus dem Handel gegangen.

Belastet wurde der Markt durch eine Eintrübung des US-Konsumklimas. Dieses ist so schlecht wie seit über einem Jahr nicht mehr, wie der Index von Thomson Reuters und der Universität Michigan zum Verbrauchervertrauen zeigt. Er ging im September überraschend zurück. Im frühen Handel setzten auch Sorgen um die Staatsfinanzen Irlands die Kurse unter Druck. Doch sowohl die irische Regierung als auch der Internationale Währungsfonds (IWF) wiesen Spekulationen zurück, das Land benötige eine Geldspritze des IWF.

Nach den jüngsten Kursgewinnen nutzten manche Investoren zum Wochenschluss die Gelegenheit, um Kasse zu machen, wie Analyst Nick Kalivas von MF Global sagte. Vor der Zinssitzung der US-Notenbank (Fed) sowie weiteren Geschäftsberichten in der kommenden Woche hielten sich zudem viele Anleger zurück.

"OPTIMISTEN GEBEN DEN TON AN"

Börsianern zufolge reagieren Investoren momentan auch auf Negativnachrichten relativ gelassen. "Die Optimisten zeigen, dass sie am Markt den Ton angeben und in Kauflaune sind", brachte Marktstratege Jeffrey Friedman von Lind-Waldock die Stimmung auf den Punkt.

Insbesondere Technologiewerte standen im Fokus. Der weltweit drittgrößte Software-Produzent Oracle und der Blackberry-Hersteller RIM legten Quartalszahlen und Geschäftsprognosen vor, die über den Erwartungen von Börsianern lagen. Die Aktien des SAP-Rivalen Oracle rauschten um 7,4 Prozent nach oben. RIM zogen um 1,7 Prozent an.

Der Chiphersteller Texas Instruments (TI) erhöhte sein Aktienrückkaufprogramm und hob seine Quartalsdividende an. Dies gab dem Kurs Auftrieb, die Titel notierten drei Prozent im Plus.

Geprägt war das Marktgeschehen außerdem vom großen Verfall an den Terminmärkten, den Börsianer "Hexensabbat" nennen. An diesem Tag laufen Optionen auf Einzelaktien und Indizes sowie die Terminkontrakte auf Indizes aus. Oft schwanken dann die Kurse stark, weil manche Anleger versuchen, diese in die für sie günstige Richtung zu treiben.

(Reporter: Leah Schnurr; geschrieben von Georg Merziger; redigiert von Nadine Schimroszik)