* In den USA 192.000 Stellen neu geschaffen
* Bericht über EU-Ermittlungen belastet Lkw-Bauer
(neu: US-Daten)
Frankfurt, 04. Mär (Reuters) - Mit Enttäuschung haben einige
Anleger am Freitag auf die US-Arbeitsmarktdaten
reagiert. Obwohl die Zahl der neu geschaffenen Stellen außerhalb
der US-Landwirtschaft mit 192.000 über der durchschnittlichen
Analystenprognose (185.000 neue Jobs) lag, halbierte der
Dax<.GDAXI> seine anfänglichen Gewinne und lag am Nachmittag nur
noch 0,3 Prozent im Plus bei 7249 Punkten. Der
EuroStoxx50<.STOXX50E> bröckelte ebenfalls ab und notierte 0,2
Prozent fester bei 2976 Zählern.
"Offenbar hatten sehr kurzfristig orientierte Aktienanleger
auf noch bessere Zahlen gehofft", sagte ein Händler. Diese
müssten ihre Papiere nun wieder verkaufen. Volkswirt Sean
Incremona vom Brokerhaus 4Cast bezeichnete die Zahlen als "nicht
allzu beeindruckend". "Dies ist definitiv ein weiterer Schritt
auf unserem Weg der Erholung, aber die Erwartungen waren zu hoch
gesteckt. Daher wird diese Veröffentlichung als Enttäuschung
gewertet."
RÜCKVERSICHERER AUF ERHOLUNGSKURS - VW UND DAIMLER TIEFER
Zu den gefragtesten Werten am deutschen Aktienmarkt zählten
die Rückversicherer. Münchener Rück legten 1,8 Prozent
auf 120,40 Euro zu. Konkurrent Hannover Rück hatte die
Netto-Belastungen durch das schwere Erdbeben in Neuseeland auf
150 Millionen Euro beziffert. "Offenbar waren die Anleger von
noch höheren Kosten ausgegangen", sagte ein Händler. Die Papiere
der Hannover Rück waren mit einem Plus von 3,2 Prozent auf 41,66
Euro Spitzenreiter im Nebenwerte-Index MDax<.MDAXI>. Swiss
Re verteuerten sich an der Züricher Börse um ein
Prozent auf 56,30 Franken. Das Schweizer Unternehmen hatte ihre
Belastungen auf umgerechnet etwa 573 Millionen Euro taxiert.
Münchener Rück hat bislang noch Schätzung abgegeben.
Tabellenführer der ersten deutschen Börsenliga war
allerdings Henkel mit einem Plus von 2,3 Prozent auf
46,31 Euro. Börsianer machten vor allem charttechnische Faktoren
für das Kursplus verantwortlich.
Auf der Verliererseite standen dagegen Fahrzeug-Hersteller
mit einer Lkw-Produktion. Der "Financial Times" zufolge
ermitteln die EU-Behörden gegen mehrere Unternehmen aus der
Branche wegen des Verdachts auf Preisabsprachen. MAN,
MAN-Großaktionär Volkswagen und Daimler
gaben jeweils rund 0,5 Prozent nach. An der Mailänder Börse
verbuchte Fiat, Muttergesellschaft des italienischen
Lkw-Bauers Iveco, ein Kursminus von zwei Prozent.
BIOSPRIT-HERSTELLER AUF ERHOLUNGSKURS
Nach den Kurseinbrüchen des Vortages griffen Anleger bei den
Biokraftstoff-Herstellern beherzt zu. Die Titel der
Südzucker-Tochter CropEnergies stiegen um
zwölf Prozent auf 6,08 Euro. Verbio legten 8,5 Prozent
auf 3,96 Euro zu. Am Donnerstag hatten Medienberichte über einen
angeblichen Stopp der Einführung der Biospritsorte E10 für
Verunsicherung gesorgt. Der Verband der Mineralölwirtschaft
dementierte diese Darstellung später. Cropenergies bestätigte am
Freitag die Prognose für das Geschäftsjahr 2010/2011 und rechnet
mit einem operativen Ergebnis von über 40 Millionen Euro.
(Reporter: Hakan Ersen; redigiert von Kerstin Leitel)