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FOKUS 3-Bernanke gibt dem Dax die Sporen - Index auf Jahreshoch

Veröffentlicht am 27.01.2011, 18:21
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* US-Notenbank setzt Staatsanleihenkäufe fort

* Allianz setzt sich an Dax-Spitze

* Lufthansa im Schlepptau von Air Berlin tiefer

(neu: Henkel, US-Börsen)

Frankfurt, 27. Jan (Reuters) - Mit ihrer lockeren Geldpolitik hat die Fed dem Dax<.GDAXI> am Donnerstag zu einem neuem Jahreshoch verholfen. Der Leitindex schloss 0,4 Prozent höher bei 7155 Punkten - zeitweilig hatte er mit 7180,15 Zählern den höchsten Stand seit Mai 2008 erreicht. Der EuroStoxx50<.STOXX50E> gewann 0,7 Prozent. Die US-Zentralbanker um Fed-Gouverneur Ben Bernanke hatten am Mittwoch erklärt, der US-Wirtschaft mit den im Herbst begonnenen Staatsanleihenkäufe weiter unter die Arme zu greifen. "Das beruhigt die Anleger", sagte ein Händler. Sorgenkind bleibt vor allem der US-Arbeitsmarkt, wie auch die gestiegene Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe am Donnerstag zeigte. "Um den Arbeitsmarkt stabil zu halten, müsste historisch betrachtet die Zahl der Erstanträge auf 300.000 oder weniger fallen", sagte HSBC-Volkswirt Thomas Amend. Davon sei man aber noch ein gutes Stück entfernt. In der vergangenen Woche lag die Zahl der Erstanträge bei 454.000. Die US-Börsen notierten zu Handelsschluss in Europa nahezu unverändert.

Auftrieb erhielt der Dax auch von Aussagen des EZB-Direktoriumsmitglieds Lorenzo Bini Smaghi, der mögliche Aktionen der EZB, die den Spardruck von den Regierungen nähmen, als kontraproduktiv bezeichnete. Ein Händler sagte dazu, es sei ein positives Zeichen, dass an der Lösung der Euro-Schuldenkrise weiter gearbeitet werde.

Am deutschen Aktienmarkt ließen die Papiere der Allianz die Konkurrenz hinter sich. Die Aktien des Versicherers kletterten im Dax um bis zu 4,6 Prozent auf 101,60 Euro und waren damit so teuer wie seit den Turbulenzen kurz nach der Lehman-Pleite im Herbst 2008 nicht mehr. Börsianer machten charttechnische Gründe für die aktuelle Hausse verantwortlich. Nach mehreren vergeblichen Versuchen in den vergangenen Tagen übersprangen die Titel die psychologisch wichtige Marke von 100 Euro. Dies löste zusätzliche Käufe aus.

Unter Druck standen dagegen die Papiere der Deutschen Lufthansa nach den mit Enttäuschung aufgenommenen Zahlen von Air Berlin. Die zweitgrößte deutsche Fluglinie hatte ihre Jahresziele wegen der Wetterkapriolen um Weihnachten deutlich verfehlt. "Lufthansa war ja von dem Wetterchaos auch nicht verschont, und da fragt man sich schon, inwieweit deren Ergebnis beeinträchtigt sein wird", sagte ein Börsianer. Die Aktien des Konzerns rutschen im Dax 2,2 Prozent ab, die im SDax<.SDAXI> gelisteten Papiere von Air Berlin sogar um 4,3 Prozent.

Ebenfalls Federn lassen mussten die Aktien des Konsumgüterherstellers Henkel, die 1,6 Prozent verloren. Beim US-Rivalen Procter & Gamble schmälerte der Trend zu billigeren Produkten Gewinn und Umsatz. In New York notierten die Titel 2,9 Prozent schwächer.

AUSSTIEG VON GROßAKTIONÄR DRÜCKT DEUTSCHE WOHNEN

In der zweiten Börsenliga zogen die Aktien von Deutsche Wohnen die Aufmerksamkeit auf sich: Der überraschende Ausstieg des Großaktionärs Oaktree drückte die Aktien des Immobilienkonzerns 3,9 Prozent ins Minus. Oaktree platzierte seine verbleibenden Anteile von 11,35 Prozent am Markt. Seit November haben die Deutsche-Wohnen-Papiere rund 18 Prozent an Wert gewonnen. Oaktree sehe nun offenbar einen guten Zeitpunkt zum Ausstieg, urteilten die Analysten von Silvia Quandt Research.

Auf europäischer Ebene ließen die Anleger H&M links liegen, nachdem die erfolgsverwöhnte schwedische Modekette im vierten Quartal einen Rückgang des Vorsteuerergebnisses bekanntgegeben hatte. Der Konzern hat vor allem die stark gestiegenen Rohstoffpreise zu spüren bekommen. Die Aktien waren im Stoxx50<.STOXX50> mit einem Abschlag von 7,3 Prozent der größte Verlierer.

Unzufrieden waren die Anleger auch mit Nokia, deren Aktien zeitweise knapp neun Prozent tiefer lagen und mit einem Abschlag von 0,8 Prozent aus dem Handel gingen. Nokias vorsichtiger Ausblick auf das laufende Quartal habe enttäuscht, schrieb DZ-Bank-Analyst Oliver Finger. "Der Konzern muss nun schnell mit einer überzeugenden Strategie und neuen Produkten beweisen, dass er den Anschluss an Konkurrenten noch nicht verloren hat." Die Finnen warnten vor einem schwachen Start ins neue Jahr, nachdem der Gewinn im Weihnachtsgeschäft bereits das dritte Mal in Folge eingebrochen war.

(Reporter: Daniela Pegna und Tom Körkemeier, redigiert von Olaf Brenner)

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