(neu: Schlusskurse)
Zürich, 13. Sep (Reuters) - Konjunkturhoffnung und die
positive Reaktion der Märkte auf die neuen
Banken-Kapitalvorschriften Basel III haben am Montag der
Schweizer Börse zu etwas höheren Kursen verholfen. Im späten
Geschäft schmolzen die Gewinne vor allem bei den zyklischen
Titeln aber wieder ab. Gesucht blieben dagegen die Finanzwerte.
Der Standardwerteindex SMI<.SSMI>, der im frühen Geschäft
bis auf 6503 Zähler gestiegen war, schloss mit 6472 Punkten noch
leicht im Plus. Damit hat der SMI den oberen Rand der seit
längerem geltenden Handelsspanne von 6000 bis 6500 Zählern
getestet. "Hier stehen wir etwas an", sagte ein Händler. Der
breite SPI<.SSHI> legte 0,1 Prozent auf 5705 Punkten zu.
Im weiteren Wochenverlauf dürften zunehmend verfallsbedingte
Transaktionen das Marktgeschehen beeinflussen. Am Freitag ist
grosse Eurex-Verfall, der sogenannte "Hexensabbat. Dieser könnte
trendverstärkend wirken. Richtungsweisende Impulse könnten auch
von den zahlreichen bis Ende der Woche anstehenden
Konjunkturdaten kommen.
Die Aktien der Grossbank Credit Suisse wurden um
2,1 Prozent fester gehandelt. UBS gaben dagegen den
grössten Teil der Kursgewinne wieder preis und schlossen noch um
0,5 Prozent höher. Die Finanzwerte hatten zunächst positiv auf
die Beschlüsse der Bankenaufseher und Notenbankchefs in Basel
reagiert. Nach Ansicht von Marktteilnehmern fielen die neuen
Kapitalvorschriften weniger scharf als befürchtet aus und die
Banken würden auch genug Zeit erhalten, um sich auf die
schärferen Vorschriften einstellen zu können. "Das sorgte für
Erleichterung", sagte ein Händler.
Mit einem Plus von 3,9 Prozent waren die Swiss
Re-Titel der grösste Gewinner unter den Bluechips.
Händler erwähnten einen Bericht der Nachrichtenagentur
Bloomberg, wonach der Rückversicherer bis zu 3,5 Milliarden
Dollar für Aktienrückkäufe und Dividenden ausgeben könnte. Swiss
Res Finanzchef George Quinn sagte in Monte Carlo zu Reuters,
dass überschüssiges Kapital vorrangig zur Tilgung der
Wandelanleihe von Berkshire Hathaway verwendet werden
soll. In zweiter Linie würde der Konzern in interessante
Geschäftsmöglichkeiten investieren. "Wenn nichts Spezielles im
Markt ist, dann würden wir einen Aktienrückkauf oder eine
Ausschüttung prüfen", sagte Quinn.
Die Anteile von Novartis und Roche lagen
leicht im Minus. Roche hat die Verabreichung des
Diabetesmedikament Taspoglutid im Rahmen einer spätklinischen
Studie suspendiert, weil viele Probanden darauf mit Übelkeit
reagierten. Die Entwicklung des einmal wöchentlich zu
injizierenden Mittels werde nicht abgebrochen, wohl aber eine
neue Darreichungsform erwogen. Eine Neuformulierung würde zu
einer weiteren Verzögerung des Marktstarts führen. Damit
schwinde die Wahrscheinlichkeit einer Markteinführung des
potenziellen Milliarden-Medikaments, hiess es im Markt.
Die Gewinne der Aktien zyklischer Firmen, die zunächst dank
aufgehellter Konjunkturaussichten etwas fester tendiert hatten,
schmolzen im Verlauf teilweise ab. ABB rutschten 0,7
Prozent ins Minus. Holcim litten unter einer
Zurückstufung durch Credit Suisse.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)