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FOKUS 4-Proteste in Ägypten sorgen für Kurseinbruch an US-Börsen

Veröffentlicht am 28.01.2011, 23:21
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* Anleger befürchten Eskalation der Proteste in Ägypten

* Öl-Preis steigt

* Ford-Ergebnisse schicken Auto-Kurse auf Talfahrt

* Konjunkturdaten stimmen zuversichtlich

(neu: Details zu Auswirkungen der Entwicklung in Ägypten)

New York, 28. Jan (Reuters) - Die schweren Ausschreitungen in Ägypten haben den US-Börsen am Freitag den heftigsten Kurseinbruch seit rund sechs Monaten eingebrockt. Anleger seien in weniger riskante Anlagen geflüchtet, um nicht in mögliche Turbulenzen hineingezogen zu werden, sagten Händler. Der CBOE-Volatilitäts-Index<.VIX> - der Gradmesser für Sorgen an der Börse - stieg um rund 23 Prozent. "Wir stehen vor einem Wochenende, an dem in Ägypten alles passieren kann", sagte Peter Boockvar, Analyst bei Miller Tabak & Co. "Der Markt hasst Unsicherheit, vor allem geopolitische", fügte Thomas Nyheim hinzu, Portfolio-Manager bei Christiana Bank & Trust. "Und je nachdem, wie sich die Lage in Ägypten über das Wochenende entwickelt, wird auch der Handel in der kommenden Woche davon beeinflusst werden." Neben Ägypten drückten auch schwache Quartalszahlen von Ford auf die Stimmung. Eher positive Konjunkturdaten konnten den Abwärtstrend nicht aufhalten.

Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte gab knapp 1,4 Prozent auf 11.823 Punkte nach. Im Handelsverlauf pendelte das Marktbarometer zwischen 11.803 und 12.012 Zählern. Der breiter gefasste S&P-500<.SPX> fiel um 1,8 Prozent auf 1276 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> büßte 2,5 Prozent auf 2687 Punkte ein. Für die gesamte Woche ergibt sich damit für den Dow ein Abschlag von 0,4 Prozent, für den S&P von 0,5 und den Nasdaq-Index von 0,1 Prozent. Der Dax<.GDAXI> in Frankfurt beendete den Handel 0,7 Prozent tiefer bei 7102 Punkten.

Die Entwicklungen im Nahen Osten könnten für die Anleger ein Verkaufssignal sein, nachdem sie ohnehin schon mit einer bevorstehenden Korrektur gerechnet hatten. Schließlich haben die Kurse seit September fast 20 Prozent zugelegt. "Ich glaube, in den kommenden zwei bis drei Wochen wird es zu einem Ausverkauf mit Kursverlusten von fünf bis zehn Prozent kommen", sagte Keith Wirtz, Präsident von Fifth Third Asset Management. "Als Grund dafür wird die Krise in Ägypten und eine mögliche Ausweitung auf die gesamte Region herhalten müssen."

Die geopolitischen Sorgen führten zu einem deutlichen Anstieg des Ölpreises. US-Öl-Futures etwa stiegen um 4,5 Prozent auf 89,50 Dollar. Zwar produziert Ägypten kein Öl. Aber die kürzeste Seeverbindung zwischen Europa und Asien - der Suez-Kanal - wird von Ägypten kontrolliert. Über ihn läuft fast ein Zehntel des weltweiten Seehandels, darunter ein erheblicher Teil an Öllieferungen.

Auf den Verkaufszetteln der Anleger ganz oben standen Titel der Autobauer nach dem Gewinneinbruch bei Ford. Den Konzern führte dies auf seinen Schuldenabbau und überraschende Verluste in Europa zurück. Ford-Aktien fielen um mehr als 13 Prozent. "Die Tatsache, dass Ford in der letzten Zeit so sehr gestiegen ist, macht den Kurssturz heute noch bitterer", sagte Mark Bronzo, Analyst bei Security Global Investors. Der Kurs war seit Anfang 2011 bis zum Börsenschluss am Donnerstag um nahezu zwölf Prozent nach oben geklettert. Der Absturz der Ford-Titel zog auch den Kurs von Konkurrent General Motors um mehr als fünf Prozent nach unten.

Aktien von Amazon.com büßten 7,2 Prozent ein. Das weltgrößte Online-Kaufhaus machte im Weihnachtsgeschäft weniger Umsatz als von Experten erwartet. Der Kampf um Marktanteile mit hohen Rabatten und kostenlosem Versand trübten das Ergebnis. [ID:nLDE70R0XB] Die Papiere des weltgrößten Softwareherstellers Microsoft sackten trotz eines Rekordumsatzes um knapp vier Prozent ab. Investoren sind besorgt, dass Microsoft das rasante Wachstum bei Smartphones und Tablet-Computern verpasst.

Für Optimismus bei den Anlegern sorgte die anziehende US-Konjunktur: Ende 2010 legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der größten Volkswirtschaft um 3,2 Prozent zu.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,34 Milliarden Aktien den Besitzer. 484 Werte legten zu, 2533 gaben nach und 85 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,38 Milliarden Aktien 413 im Plus, 2221 im Minus und 82 unverändert.

An den US-Kreditmärkten stiegen die zehnjährigen Staatsanleihen um 14/32 auf 94-05/32. Sie rentierten mit 3,333 Prozent. Die 30-jährigen Bonds kletterten 15/32 auf 95-11/32 und hatten eine Rendite von 4,382 Prozent.

(Reporter: Ryan Vlastelica und Rodrigo Campos; bearbeitet von Kim Bode; redigiert von Ralf Bode)

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