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Frankreichs Notenbankchef für mehr klimaschonende Geldpolitik

Veröffentlicht am 11.02.2021, 11:56
Aktualisiert 11.02.2021, 12:00
© Reuters.

Paris, 11. Feb (Reuters) - Die Debatte über eine angemessene Behandlung von Klimarisiken in der Geldpolitik gewinnt bei der Europäischen Zentralbank (EZB) an Fahrt. Frankreichs Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau schlug am Donnerstag auf einer Online-Finanzveranstaltung vor, die EZB solle Klimarisken bei der Bewertung von Sicherheiten in ihren regulären Kreditgeschäften mit Geldhäusern sowie beim Ankauf von Wertpapieren berücksichtigen. Zunächst solle bei allen Unternehmensanleihen angesetzt werden, "egal ob sie in der Bilanz der Zentralbank als Käufe oder als Sicherheiten gehalten werden", sagte das EZB-Ratsmitglied.

EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat sich auf die Fahnen geschrieben, dass die Euro-Notenbank bei der Bekämpfung des Klimawandels künftig eine aktivere Rolle spielen soll. Wie und in welchem Ausmaß die EZB dies in der Geldpolitik umsetzen soll, ist allerdings unter den Währungshütern umstritten. Es ist eines der Themen, mit denen sie sich derzeit in ihrer laufenden Strategieüberprüfung befassen.

Aus Sicht von Villeroy könnte die EZB Klimarisken in die Bewertung der Wertpapiere aufnehmen, die Geldhäuser stellen, wenn sie sich bei der Notenbank mit Liquidität versorgen. Sie könnte aber auch beim Kauf von Firmenanleihen stärker Emittenten berücksichtigen, die sich am Pariser Klimaschutzabkommen orientieren. Bei Titeln, auf die das nicht zutrifft, könnten die Käufe dagegen begrenzt werden. Staatsanleihen, die den größten Anteil der von der Notenbank gehaltenen Wertpapiere ausmachen, müssten dagegen nicht die gleiche Behandlung erfahren. "Ein grüneres Handeln der Zentralbank dreht sich nicht um eine zusätzliche geldpolitische Lockerung sondern um eine Neukalibrierung unserer Werkzeuge," sagte Villeroy.

Bislang orientiert sich die EZB bei ihren Anleihekäufen am Prinzip der Marktneutralität. Das heißt, sie favorisiert keine bestimmte Gruppe von Wertpapieren gegenüber einer anderen sondern bildet schlicht den Markt ab. Doch sowohl Lagarde als auch die deutsche EZB-Direktorin Isabel Schnabel hatten Zweifel angemeldet, ob an den Finanzmärkten Klimarisken in den Kursen überhaupt angemessen widergespiegelt werden. Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hatte vorgeschlagen, nur solche Anleihen zu kaufen oder als Sicherheit zu akzeptieren, bei denen die Emittenten bestimmte klimabezogene Berichtspflichten erfüllen. Auch könnte die EZB nur solche Bonitätseinstufungen von Ratingagenturen verwenden, die klimabezogene Finanzrisiken angemessen berücksichtigen. Allerdings hält Weidmann nichts davon, mit den Mitteln der Geldpolitik Klimapolitik zu betreiben, etwa indem die Notenbank Anleihen von kohlenstoffintensiven Firmen komplett ausschließt.

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