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Für VW ist das Beste der Party bereits vorbei

Veröffentlicht am 06.11.2019, 07:31
Aktualisiert 06.11.2019, 07:36
© Reuters.
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VW (DE:VOWG) (WKN:766403) öffnete letzte Woche die Bücher und zeigte die Zahlen für die ersten neun Monate des Jahres. Die Zahlen waren zwar ganz gut, der anwesende VW-Manager machte aber auch ziemlich deutlich, dass „das Beste der Party bereits vorbei ist“. Daher kürzte Volkswagen die anvisierten Produktionszahlen für das Jahr 2019 um rund 900.000 Fahrzeuge. Ein Fingerzeig dessen, was im Jahr 2020 passieren könnte.

VW stärker als der Gesamtmarkt Während der weltweite Autoabsatz in den ersten neun Monaten um 5 % zurückging, musste der Volkswagen-Konzern nur einen Rückgang von 1,8 % hinnehmen. Das ist zwar sicherlich nicht schlecht, aber auch nicht wirklich herausragend, wenn man das beispielsweise mit der Entwicklung von Daimler (DE:DAIGn) in den ersten neun Monaten vergleicht.

Trotz der nachlassenden Autoverkäufe stieg der Konzernumsatz um 6,9 % auf 186,6 Mrd. Euro. Grund dafür waren Rückenwinde bei den durchschnittlichen Verkaufspreisen. Noch besser wird es beim Blick darauf, was von diesem Umsatz übrig blieb. Bereinigt um Sondereffekte stieg das operative Ergebnis in den ersten neun Monaten um ganze 11,3 % auf 14,8 Mrd. Euro. Eine starke Entwicklung, die trotz der gestiegenen Aufwendungen für Forschung und Entwicklung erreicht werden konnte.

Für das Gesamtjahr erwartet der Volkswagen-Konzern noch immer ein Umsatzwachstum von mindestens 5 % und eine operative Gewinnmarge in der Bandbreite zwischen 6,5 und 7,5 %. Mit Blick auf das Erreichte in den ersten neun Monaten des Jahres 2019 scheint das eine sehr vorsichtige Prognose zu sein. Mit Blick auf die anstehenden Herausforderungen relativiert sich diese Einschätzung allerdings wieder.

Die Zukunft bleibt herausfordernd Besonders die 900.000 Fahrzeuge, die aus der für 2019 anvisierten Produktionsplanung zurückgenommen wurden, zeigen, wie pessimistisch der Volkswagen-Konzern in die Zukunft blickt. Immerhin sprechen wir bei 900.000 Fahrzeugen von gut 8 % der insgesamt verkauften Fahrzeugmenge. Diese wird im kommenden Jahr nicht mehr in den Verkauf gehen. Dennoch bleibt man in Wolfsburg optimistisch und ist sich seiner Stärke ganz besonders in herausfordernden Zeiten sicher.

Lassen wir uns also überraschen, wie Volkswagen sich dann schlägt, wenn die Herausforderungen noch größer werden. Finanzvorstand Witter nennte für die unmittelbare Zukunft dabei insbesondere die Elektrifizierung, die Erweiterung der digitalen Angebote sowie die härteren Emissionsregelungen in Europa.

Natürlich hängen Strafzahlungen und die Elektromobilität stark miteinander zusammen. Denn ohne einen ausreichend hohen Anteil an elektrischen Fahrzeugen bei den Neuwagenverkäufen dürften Strafzahlungen nicht zu vermeiden sein. Da der Dieselskandal noch immer die öffentlichen Auftritte des VW-Konzerns beherrscht, werden neuerliche Strafzahlungen das Allerletzte sein, was sich die Wolfsburger einhandeln wollen.

Die Weichen dafür sind aber unübersehbar gestellt. Der VW ID.3 hatte erst kürzlich seinen offiziellen Produktionsstart. Noch im Jahr 2020 soll eine SUV-Version des ID folgen. Im Premium- bzw. Luxussegment wird der Audi e-tron bereits ausgeliefert und der Porsche (DE:PSHG_p) Taycan steht in den Startlöchern.

Was wird aus VW bei einer Krise Es klingt sicherlich nicht sonderlich optimistisch, wenn ein Unternehmensverantwortlicher vom bereits zurückliegenden Party-Höhepunkt spricht. Aber aus privaten Erfahrungen weiß man auch, wie schön es auf Partys selbst nach dem Höhepunkt noch werden kann. Also auch wenn der Höhepunkt des Automobilmarkt mit dem Jahr 2019 nun tatsächlich überschritten ist, könnten noch einige ganz angenehme Jahre folgen.

Zudem sind konjunkturell schwächere Perioden ganz sicher nichts Neues für erfahrene Automanager. Auch wenn man sich vielleicht nur noch verschwommen an die letzte großflächige Rezession erinnern kann, dürften die Autobauer noch immer wissen, wie man damit umgeht. Und vielleicht weiß auch der eine oder andere Automanager noch, wie man es schafft, stärker aus einer Krise hervorzukommen, als man hineingegangen ist.

Sven besitzt Aktien von Daimler. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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