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Fusionswelle im Pharmamarkt erreicht neuen Höhepunkt

Veröffentlicht am 07.01.2019, 19:00
Aktualisiert 07.01.2019, 19:40
© Reuters.  Fusionswelle im Pharmamarkt erreicht neuen Höhepunkt
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Die Meldung kam wie ein Paukenschlag und dürfte selbst hartgesottene Übernahmeprofis überrascht haben. Denn es bahnt sich gleich zu Jahresbeginn eine der größten Transaktionen auf dem Pharmamarkt an. Der Pharmariese Bristol-Myers Squibb (NYSE:BMY) will den Krebsspezialisten Celgene für 74 Milliarden Dollar schlucken. Inklusive Nettoschulden beläuft sich der Firmenwert sogar auf über 90 Milliarden Dollar.

Die Reaktion der Anleger fiel deutlich aus. Während die Aktie des Bieters Bristol-Myers Squibb um 13% in den Keller rauschte, schossen die Celgene-Papiere um 20% nach oben. Damit notieren die Aktien von Celgene zwar wieder bei 80 Dollar, aber weiterhin deutlich unter ihrem Höchststand von 146 Dollar, den die Aktie im Herbst 2017 erreicht hatte.

Mix-Angebot Cash und Aktien

Die Celgene-Aktie wird im Rahmen der Transaktion mit einer Prämie von 51 % auf den gewichteten Durchschnittskurs der 30 Tage zuvor bewertet. Celgene-Anleger erhalten 50 Dollar in bar und 1 Aktie des Bieters Bristol-Myers Squibb, die am Tag vor Bekanntgabe des Deals bei 52,43 Dollar schloss. Aber das ist noch nicht alles. Zusätzlich erhalten Celgene-Aktionäre das Recht auf weitere Erfolgszahlungen. Wenn drei bestimmte neue Medikamente die Zulassung erhalten, winken den Celgene-Anlegern zusätzlich 9 Dollar je Aktie.

Nach Abschluss der Transaktion werden die Aktionäre von Bristol-Myers rund 69 % des kombinierten Unternehmens halten und Celgene-Anleger circa 31 %.

Umsatzsteigerung und Kosteneinsparungen im Visier

Der Megadeal soll einen führenden Hersteller von Biopharma-Medikamenten formen, der sich auf Krebsmedikamente, Entzündungen und Erkrankungen des Immunsystems und der Blutgefäße konzentrieren will. Laut Presseberichten soll das kombinierte Unternehmen neun Produkte mit einem Jahresumsatz von über 1 Milliarden Dollar im Portfolio haben. Zusätzlich winkt ein Absatzpotenzial von zusätzlich mehr als 15 Milliarden Dollar auf Grund von sechs neuen Medikamenten, die auf den Markt kommen sollen.

Bei dem gigantischen Deal geht es aber nicht nur um Wachstum. Es sollen auch deutliche Einsparungen erzielt werden. Geplant sind bis zum Jahr 2022 immerhin Ersparnisse von 2,5 Milliarden Dollar – jährlich wohlgemerkt.

Celgene – Nummer Drei im lukrativen Geschäft mit Krebsmedikamenten

Mit Celgene setzt Bristol-Myers auf einen starken Player bei Arzneimitteln gegen Krebs und Krankheiten des Immunsystems. Aktuell ist der US-Konzern mit seinen rund 7.500 Beschäftigte die weltweite Nummer drei bei Krebsmedikamenten. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete der Krebsspezialist bei einem Jahresumsatz von 13 Milliarden Dollar einen Gewinn von 2,94 Milliarden Dollar.

Das entspricht einer Gewinnspanne von 22,61%. Für Sie zum Vergleich: Der Bieter Bristol-Myers Squibb kam im letzten Jahr auf einen Umsatz von 20,77 Milliarden Dollar und einen Jahresgewinn in Höhe von 1 Milliarde Dollar.

Beide Konzerne stehen unter hohem Konkurrenzdruck

Kommt die Transaktion zustande, dann entsteht also ein neues Schwergewicht auf dem Pharmamarkt mit deutlich über 30 Milliarden Dollar Umsatz. Was Sie aber vor dem Hintergrund der schieren Größe des Deals nicht vergessen sollten: Beide Konzerne stehen kräftig unter Druck. Der Celgene-Aktienkurs gab zuletzt kräftig nach, weil bei einem möglichen Präparat gegen Morbus Crohn nicht die erhofften Ergebnisse erzielt werden konnten.

Zugleich drohen bei dem für Celgene wichtigen Medikament Revlimid gegen Krebs deutlich Umsatzeinbußen. Sie müssen wissen: Revlimid ist eines der erfolgreichsten Mittel zur Behandlung von Blutkrebs. Die Therapie mit dem Medikament koste mehr als 100.000 Dollar im Jahr. Allerdings kritisieren Investoren, dass Celgene kein Nachfolgeprodukt in der Pipeline hat und der Druck durch günstige Generika zunehmen wird.

Auch Bristoly-Myers steht unter Konkurrenzdruck. Rund ein Viertel seines Umsatzes macht der Konzern mit dem Präparat Opdivo zur Behandlung von Haut- und Lungenkrebs. Damit ist Bristol allerdings nicht allein; es gibt Konkurrenzprodukte vom US-Konzern Merck (DE:MRCG) und mittlerweile auch vom Schweizer Konzern Roche (SIX:RO).

Beschleunigter Aktienrückkauf geplant

Unterdessen rührt die Konzernführung von Bristol-Myers Squibb kräftig die Werbetrommel für den Deal. So soll in den ersten drei Jahren nach dem Zukauf ein freier Cash Flow von 45 Milliarden Dollar erzielt werden. Zusätzlich sollen die Anleger mit einem beschleunigten Aktienrückkauf über bis zu 5 Milliarden Doller geködert werden. Ob allerdings der Plan „Wachstum durch Masse“ aufgehen wird, muss sich erst noch zeigen. Fallstricke gibt es bekanntermaßen bei solch einem Megadeal genug.

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Ein Beitrag von Jens Gravenkötter.

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