SAO PAULO (dpa-AFX) - Bundespräsident Joachim Gauck hat Brasilien indirekt aufgefordert, für ein freundlicheres Investitionsklima zu sorgen. Unmittelbar vor der Ankunft am Sonntagabend in der brasilianischen Elf-Millionen-Metropole Sao Paulo sagte Gauck, er wünsche sich, dass die guten Geschäftsbeziehungen zwischen Deutschland und der stärksten südamerikanischen Wirtschaftsnation weiter gefördert würden. Allerdings seien nicht alle deutschen Unternehmen mit der Situation in Brasilien ganz zufrieden. 'Man könnte sich ein besseres Investitionsklima wünschen.'
Moniert wird von deutscher Seite, dass es Zollbeschränkungen gebe und brasilianische Unternehmen bevorzugt würden, dass kein Doppelbesteuerungsabkommen zustande komme und die brasilianische Bürokratie aufgebläht sei. Gauck sicherte zu, dass Deutschland seinerseits Brasilien bei seinem Bemühen unterstütze, einen Sitz im UN-Sicherheitsrat zu bekommen.
Die rund 1300 vor allem im Großraum Sao Paulo ansässigen deutschen Firmen sind ein wesentlicher Faktor der brasilianischen Wirtschaft. Brasilien ist zudem Deutschlands größter Handelspartner in Lateinamerika. Die beiderseitigen Wirtschaftsbeziehungen, die eine lange Tradition haben - viele Deutsche wanderten schon Anfang des 19. Jahrhunderts nach Brasilien aus -, sind derzeit jedoch etwas eingetrübt. Der Besuch Gaucks zum Auftakt des Deutschlandjahres und der 31. deutsch-brasilianischen Wirtschaftstage soll den Beziehungen neuen Schwung geben.
Gauck wird erstmals von einer größeren Wirtschaftsdelegation begleitet. Der Besuch soll die Bedeutung der siebtgrößten Volkswirtschaft für Deutschland unterstreichen. Große Konzerne wie Siemens, Bayer, ThyssenKrupp, VW, MAN und Mercedes (LKW) sind zum Teil schon seit vielen Jahrzehnten in Brasilien erfolgreich am Markt. BMW plant im Süden des Landes sein erstes Auto-Montagewerk mit einer Kapazität von rund 30 000 Fahrzeugen pro Jahr, und auch Audi erwägt eine eigene Produktion.
Der Bundespräsident will gemeinsam mit Präsidentin Dilma Rousseff das Deutschlandjahr in Brasilien eröffnen, das unter dem Titel 'Deutschland + Brasilien 2013-2014' steht. Die Wirtschaftstage werden in Brasiliens größter Stadt Sao Paulo ausgerichtet und finden 2014 wieder in Deutschland statt, dann in Hamburg. Zu der Konferenz werden rund 1000 Teilnehmer erwartet. Das Motto: 'Deutsch-Brasilianische Zusammenarbeit zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit'.
Das Deutschlandjahr soll ein umfassendes und aktuelles Bild von Deutschland zeigen. Eröffnet werden sollte das Jahr am Montagabend (Ortszeit) im Theatro Municipal in Sao Paulo vom 'Young Euro Classic Orchester', dem je 35 junge Musiker aus Brasilien und Deutschland angehören. Zum Auftaktkonzert standen Werke von Carl Maria von Weber, Heitor Villa-Lobos, Mozart und Brahms auf dem Programm. Insgesamt sind im Laufe der nächsten zwölf Monate 300 bis 400 Projekte geplant. In Rio gibt Gauck am Mittwoch den Startschuss für die Wissenschaftssäule des Deutschlandjahres.
Gauck, der zuvor in Kolumbien war, bleibt bis Dienstag in Sao Paulo und fliegt dann weiter nach Rio de Janeiro./rm/hr/DP/kja
Moniert wird von deutscher Seite, dass es Zollbeschränkungen gebe und brasilianische Unternehmen bevorzugt würden, dass kein Doppelbesteuerungsabkommen zustande komme und die brasilianische Bürokratie aufgebläht sei. Gauck sicherte zu, dass Deutschland seinerseits Brasilien bei seinem Bemühen unterstütze, einen Sitz im UN-Sicherheitsrat zu bekommen.
Die rund 1300 vor allem im Großraum Sao Paulo ansässigen deutschen Firmen sind ein wesentlicher Faktor der brasilianischen Wirtschaft. Brasilien ist zudem Deutschlands größter Handelspartner in Lateinamerika. Die beiderseitigen Wirtschaftsbeziehungen, die eine lange Tradition haben - viele Deutsche wanderten schon Anfang des 19. Jahrhunderts nach Brasilien aus -, sind derzeit jedoch etwas eingetrübt. Der Besuch Gaucks zum Auftakt des Deutschlandjahres und der 31. deutsch-brasilianischen Wirtschaftstage soll den Beziehungen neuen Schwung geben.
Gauck wird erstmals von einer größeren Wirtschaftsdelegation begleitet. Der Besuch soll die Bedeutung der siebtgrößten Volkswirtschaft für Deutschland unterstreichen. Große Konzerne wie Siemens, Bayer, ThyssenKrupp, VW, MAN und Mercedes (LKW) sind zum Teil schon seit vielen Jahrzehnten in Brasilien erfolgreich am Markt. BMW plant im Süden des Landes sein erstes Auto-Montagewerk mit einer Kapazität von rund 30 000 Fahrzeugen pro Jahr, und auch Audi erwägt eine eigene Produktion.
Der Bundespräsident will gemeinsam mit Präsidentin Dilma Rousseff das Deutschlandjahr in Brasilien eröffnen, das unter dem Titel 'Deutschland + Brasilien 2013-2014' steht. Die Wirtschaftstage werden in Brasiliens größter Stadt Sao Paulo ausgerichtet und finden 2014 wieder in Deutschland statt, dann in Hamburg. Zu der Konferenz werden rund 1000 Teilnehmer erwartet. Das Motto: 'Deutsch-Brasilianische Zusammenarbeit zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit'.
Das Deutschlandjahr soll ein umfassendes und aktuelles Bild von Deutschland zeigen. Eröffnet werden sollte das Jahr am Montagabend (Ortszeit) im Theatro Municipal in Sao Paulo vom 'Young Euro Classic Orchester', dem je 35 junge Musiker aus Brasilien und Deutschland angehören. Zum Auftaktkonzert standen Werke von Carl Maria von Weber, Heitor Villa-Lobos, Mozart und Brahms auf dem Programm. Insgesamt sind im Laufe der nächsten zwölf Monate 300 bis 400 Projekte geplant. In Rio gibt Gauck am Mittwoch den Startschuss für die Wissenschaftssäule des Deutschlandjahres.
Gauck, der zuvor in Kolumbien war, bleibt bis Dienstag in Sao Paulo und fliegt dann weiter nach Rio de Janeiro./rm/hr/DP/kja