Kaum ein anderes Projekt sorgt derzeit für solch massive Verwerfungen zwischen den USA und Russland wie die zweite Auflage der Ostsee-Pipeline. Erst kürzlich hatte der US-Botschafter bei der Europäischen Union, Gordon Sondland, angedroht, dass die Vereinigten Staaten über Mittel verfügten, welche die Umsetzung von Nord Stream 2 verhindern könnten.
„Wir haben noch nicht alle Instrumente eingesetzt, die das Projekt ernsthaft untergraben oder stoppen könnten“, drohte er laut Medienberichten vor kurzem in Brüssel. Weiter solle sich Europa nicht einseitig von russischem Gas abhängig machen, da Russland bei einer möglichen geopolitischen Krise während des Winters den Gashahn abdrehen könnte, so Sondland.
Miller lässt sich nicht beeindrucken
Nun hat sich Gazprom-Chef Alexej Miller, dessen Konzern für den Bau der neuen Pipeline hauptverantwortlich zeichnet, zu den erneuten Drohungen der US-Amerikaner geäußert, wie das Online-Portal „Sputniknews“ jüngst unter Berufung auf ein Interview mit der russischen Zeitung „Kommersant“ berichtete.
Demnach versicherte Miller, dass die Pipeline unter jeglichen Bedingungen fertiggestellt werde. „Sie sehen selbst: 200 Kilometer haben wir bereits gebaut. Und die übrigen werden wir fertigmachen“, betonte der Konzernboss gegenüber dem russischen Blatt.
Das Nord Stream 2-Dilema
Zur Einordnung: Die US-Regierung kritisiert die Pipeline, die russisches Erdgas über die Ostsee nach Deutschland leiten soll, wegen den zunehmenden geopolitischen Einflussmöglichkeiten seitens Russlands. Zudem forcieren die US-Amerikaner mit ihrem Flüssiggas derzeit eine eigene Gas-Offensive in Europa, die durch das wachsende russische Engagement gefährdet würde.
Russland hatte immer wieder betont, dass man Nord Stream 2 nicht aus politischen, sondern aus rein kommerziellen Zwecken forciere. Ähnlich hatte sich auch Bundeskanzlerin Angela Merkel geäußert. Die EU-Kommission und einige europäische Staaten sehen dies allerdings kritisch.
Deutsche Konzerne mit im Boot
Die Pipeline soll nach der geplanten Inbetriebnahme Ende 2019 über eine Gesamtkapazität von rund 55 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr verfügen. Die Investitionssumme für das Vorhaben wurde 2016 von Experten auf 8 Milliarden Euro veranschlagt. Nord Stream 2 wird von einem von Gazprom (MCX:GAZP) geführten Konsortium realisiert. Zu den auch finanziell beteiligten Konzernen zählen beispielsweise die E.ON-Abspaltung Uniper sowie die BASF-Tochter Wintershall.
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Ein Beitrag von Marco Schnepf.