Amsterdam, 22. Apr (Reuters) - Im Streit über die Haushaltsziele Griechenlands fordern die internationalen Geldgeber von der Regierung in Athen einen Notfallplan. Griechenland solle dazu zusätzliche Maßnahmen vorbereiten, die in den kommenden Tagen mit den Prüf-Institutionen von EU-Kommission, EZB und IWF ausgehandelt würden, sagte Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem am Freitag in Amsterdam. Darauf hätten sich die Euro-Finanzminister geeinigt. Sollten diese Pläne vorliegen und die Überprüfung der bereits vereinbarten Reformen abgeschlossen sein, werde es am Donnerstag eine weitere Sitzung der Eurogruppe geben. Erst dann könnten auch weitere Mittel aus dem Hilfsprogramm fließen.
Mit dem Notfallplan solle sichergestellt werden, dass die Haushaltsziele für 2018 erreicht würden, fügte Dijsselbloem hinzu. Griechenland muss in dem Jahr einen Primärüberschuss - also das Budget ohne Zinszahlungen - von 3,5 Prozent erreichen. Der Internationale Währungsfonds bezweifelt, dass dies mit den aktuellen Reformplänen erreichbar ist. IWF-Chefin Christine Lagarde begrüßte die Forderung nach einem Notfallplan. Zudem machte sie deutlich, dass der IWF keinen nominalen Schuldenschnitt der Euro-Gläubiger für Griechenland fordere, sondern eine Umstrukturierung der Schulden.