Frankfurt, 28. Dez (Reuters) - Die Lufthansa LHAG.DE -Tochter Germanwings will den zum Jahreswechsel drohenden Flugbegleiterstreik mit einem Gesprächsangebot an die Gewerkschaft Ufo doch noch abwenden. Man biete Ufo Schlichtungsgespräche für alle offenen Tarifthemen an, teilte das Unternehmen mit, das seine Flüge im Auftrag der größeren Konzernschwester Eurowings ausführt. Außerdem wolle Germanwings "vollumfänglich und mit sofortiger Wirkung" den Teilzeit-Tarifvertrag der Konzernmutter Lufthansa anbieten. Wir nehmen das ernst", sagte Ufo-Sprecher Nicoley Baublies am Samstag. "Wenn kurz vor Streikbeginn eine Befriedung ernsthaft gewollt ist, werden wir das prüfen." Die Ufo-Gremien würden bis zum Abend entscheiden, ob der Streik nach dem Angebot von Germanwings noch abgesagt werde.
Am Freitag hatte die Flugbegleiter-Vertretung ihre Mitglieder bei Germanwings zum einem dreitägigem Streik über den Jahreswechsel aufgerufen. Eine Ausweitung der Streiks auf andere Lufthansa-Töchter sei möglich, falls sich der Konzern nicht bewege. Den Angaben zufolge soll von Montag, dem 30. Dezember ab 00.00 Uhr bis zum Mittwoch, dem 1. Januar um 24.00 Uhr gestreikt werden. Eurowings hatte erklärt, man wolle die Auswirkungen des Streiks auf die Fluggäste so gering wie möglich halten und einen Sonderflugplan für diesen Zeitraum erarbeiten. Dabei sei zu berücksichtigen, dass Germanwings nur für 30 der rund 140 Eurowings-Flugzeuge zuständig sei.
In dem Konflikt zwischen Ufo und dem Lufthansa-Konzern ist es bereits zu Streiks gekommen. Dabei fielen mehr als tausend Flüge aus, etwa 200.000 Passagiere waren betroffen. Gestritten wird unter anderem um Zulagen und Arbeitsbedingungen. Ufo und Lufthansa hatten sich aber auch einen heftigen Streit über die Tariffähigkeit der Gewerkschaft geliefert. Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte sich letztlich zu einer Schlichtung bereit erklärt. Als Schlichter wurden der SPD-Politiker Matthias Platzeck für die Gewerkschaft und Frank-Jürgen Weise, der frühere Chef der Arbeitsagentur, für die Lufthansa benannt. Die Lufthansa hatte jüngst erklärt, sie erwarte, dass es zu guten Lösungen für die 22.000 Kabinenmitarbeiter kommen könne, was die Schlichtungsthemen angehe.