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Gewinneinbruch bei ING Groep?! Ein Foolisher Blick auf das dritte Quartal

Veröffentlicht am 04.11.2018, 09:12
Aktualisiert 04.11.2018, 09:45
© Reuters.
INGA
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DBKGn
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Die Aktie des niederländischen Finanzkonzerns ING Groep (AS:INGA) (A2ANV3), zu dem auch die deutsche Direktbank ING-DiBa gehört, hat ein schweres Jahr hinter sich: Wie an der Schnur gezogen fiel der Kurs seit Jahresbeginn um über ein Viertel (Stand aller Kurs- und Bewertungsangaben in diesem Artikel: Schlusskurs vom 2. November).

Nun hat ING seine Quartalszahlen zum dritten Quartal 2018 veröffentlicht und auf den ersten Blick könnte man meinen, der Aktienkurs müsse noch viel weiter fallen. Schließlich brach der Gewinn im Vergleich zur Vorjahresperiode um satte 43,6 % ein.

Lass uns aber mal etwas genauer hinsehen und schauen, was für den Gewinneinbruch verantwortlich war.

Die Zahlen im Detail Die folgende Tabelle verrät dir, wie ING im dritten Quartal dieses Jahres im Vergleich zum dritten Quartal des letzten Jahres abgeschnitten hat:

drittes Quartal 2018 drittes Quartal 2017 Veränderung
Erträge 4.646 Mio. Euro 4.408 Mio. Euro + 5,4 %
Bruttoergebnis 2.339 Mio. Euro 2.119 Mio. Euro + 10,4 %
Nettoergebnis 776 Mio. Euro 1.376 Mio. Euro – 43,6 %
Quelle: Pressemitteilung zum dritten Quartal 2018

Wie du siehst, konnte ING seine Einnahmen im Jahresvergleich leicht steigern. Das Bruttoergebnis stieg sogar doppelt so stark, um über 10 %. Der krasse Einbruch beim Nettogewinn lässt sich also schon mal nicht auf das operative Geschäft zurückführen.

Vielleicht erinnerst du dich daran, dass ING dieses Jahr in einen Geldwäscheskandal verwickelt war, da das Unternehmen seinen Prüfverpflichtungen nicht nachkam. Nun, für diese Verfehlung musste ING eine Strafe von 775 Mio. Euro zahlen. Das wirkt sich auf das Ergebnis aus diesem Quartal aus, und deswegen brach der Gewinn derart ein.

Bereinigt um diese Strafzahlung wäre der Quartalsgewinn des Unternehmens gegenüber dem Vorjahr um 12,7 % angestiegen. Verglichen mit dem Ertragsplus von nur 5,4 % kann man darauf schließen, dass sich die Profitabilität des Konzerns verbessert hat. Auch ein Vergleich der Neunmonatszahlen dieses und des letzten Jahres liefert dieses Ergebnis.

Und weiter? Schaut man weiter in die Vergangenheit zurück, dann sieht man, dass ING auch damals schon gute Wachstumsraten erzielen konnte. 2017 lag der Vorsteuergewinn des Unternehmens bei 7.268 Mio. Euro, 78,4 % mehr als fünf Jahre zuvor. Auch dieses Jahr wird ING den Vorsteuergewinn aus dem Vorjahr wohl übertreffen. Von einer solchen Entwicklung kann die Deutsche Bank (DE:DBKGn) zum Beispiel nur träumen.

Auch für die fernere Zukunft sehe ich bei ING hervorragende Wachstumsmöglichkeiten. Schließlich nimmt das wachsende Onlinegeschäft bei vielen Töchtern der ING Groep einen großen Teil ein. Das Unternehmen ist also jetzt schon da, wo die Konkurrenten erst hinkommen müssen. Auch durch die Expansion in weitere Wachstumsmärkte und den dortigen Aufbau digitaler Banking-Lösungen sollten die Erträge steigen.

Weiterhin konzentriert sich ING darauf, für seine Kunden günstig, einfach und schnell zu sein – all das sind Eigenschaften eines Dienstleisters, die ich als Konsument schätze. Und da viele Konsumenten ähnlich denken sollten wie ich, glaube ich fest an den Gewinn weiterer Marktanteile.

Und die Aktie? Wie ich erwähnt habe, ist die Aktie dieses Jahr bereits um knapp ein Drittel gefallen. Der Absturz war so heftig, dass sie mittlerweile über 10 % unter ihrem Buchwert notiert. Das Unternehmen ist an der Börse also weniger wert, als es über Eigenkapital verfügt.

Normalerweise preist der Aktienmarkt auf diese Weise künftige Verluste oder unvorhersehbare Risiken ein. Der Gerichtsprozess zum Geldwäscheskandal ist jedoch abgeschlossen, die Strafzahlung erledigt und mir fällt beim besten Willen kein Grund dafür ein, warum ING auf einmal statt Milliardengewinnen Verluste schreiben sollte.

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Basis der Gewinnerwartungen für 2018 liegt aktuell bei ebenfalls recht niedrigen 9,1, und eine Dividendenrendite von knapp 6 Prozent gibt es auch noch dazu. Aus meiner Sicht ist es also nur eine Frage der Zeit, bis der Markt die Unterbewertung erkennt und der Aktie wieder einen höheren Wert beimisst.

Christoph Gössel besitzt Aktien von ING Groep. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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