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Goldman Sachs ist nicht mehr nur für die Wohlhabenden

Veröffentlicht am 06.11.2018, 11:45
Aktualisiert 06.11.2018, 12:15
Goldman Sachs ist nicht mehr nur für die Wohlhabenden
GS
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Goldman Sachs (NYSE:GS) (WKN:920332) gab kürzlich bekannt, dass seine schnell wachsende Marcus-Plattform an einem Vermögensverwaltungsprodukt arbeitet, das für alle Investoren entwickelt wurde – nicht nur für Goldmans traditionelle, vermögende Kunden.

Es wird deutlich, dass Goldman Sachs große Pläne im Privatkundengeschäft hat und Privatkredite, Sparkonten und Anlageprodukte wahrscheinlich nur der Anfang sein werden. Vor Kurzem hatte ich die Gelegenheit, mit Dustin Cohn, Leiter der Marken- und Marketingkommunikation von Marcus, zu sprechen, um einen Einblick zu erhalten, in welche Richtung sich Marcus in den nächsten Jahren und darüber hinaus weiterentwickeln könnte.

Matt Frankel: Kürzlich wurde angekündigt, dass das Unternehmen das Consumer-Digital-Finance-Geschäft mit dem Investment-Management-Geschäft zusammenführen wird. Was bedeutet das für die Zukunft von Marcus?

Dustin Cohn: Mit diesem Schritt haben wir ein breiteres Mandat, um unsere Kundenbasis auszubauen, die Vertriebskanäle zu erweitern und neue Produkte auf den Markt zu bringen, damit wir die vorhandenen Stärken und Fähigkeiten des Unternehmens weltweit nutzen können. Wir planen die Einführung eines breiteren Vermögensverwaltungsangebots, das die digitalen Fähigkeiten von Marcus mit den etablierten Vertriebskanälen und Produkten kombiniert, die derzeit in der Sparte Investment Management untergebracht sind.

Frankel: Technologieorientierte Finanzplattformen wie Marcus scheinen sich an jüngere Konsumenten und Sparer zu richten. Wird das neue Vermögensverwaltungsangebot auf die Millennials ausgerichtet sein?

Cohn: Du wirst überrascht sein, das zu hören, aber unsere Spar- und Kreditprodukte tendieren tatsächlich zum älteren Ende des Altersspektrums. Wir richten uns beispielsweise an Kreditnehmer mit guten bis exzellenten Jobs und Menschen mit einer langjährigen Kreditwürdigkeit. Versteh mich nicht falsch – wir richten uns auch an jüngere Altersgruppen; unsere kürzlich erworbene Clarity Money App kommt denen besonders entgegen. Ich denke also, dass eine Vermögensverwaltungsplattform bei allen Altersgruppen gut funktionieren wird. Wie bei anderen Marcus-Produkten ist es unser Ziel, Lösungen anzubieten, die einfach besser sind als das, was die Menschen anderswo finden können, unabhängig von ihrem Alter.

Frankel: Die private Kreditplattform auf Marcus hat kürzlich die Gesamtsumme von 4 Mrd. US-Dollar an Krediten erreicht. Das ist zwar sicherlich ein beeindruckender Meilenstein, der nach nur zwei Jahren erreicht werden konnte, liegt aber im Vergleich zu vielen anderen Kreditgebern immer noch am unteren Ende. Kann man das Privatkreditgeschäft weiterhin als zukünftigen Wachstumstreiber sehen?

Cohn: Ich sehe Privatkredite absolut als einen der am deutlichsten unerschlossenen Märkte für uns. Zum Beispiel haben 77 % der Verbraucher mit Kreditkartenschulden keine Ahnung davon, dass sie Mittel aus einem Privatkredit verwenden können, um Kreditkartenschulden zurückzuzahlen. Ich denke, man kann sicher sagen, dass viele von ihnen diese Gelegenheit ergreifen würden, wenn sie erkennen, dass sie damit Hunderte oder gar Tausende von Dollar an Zinsen sparen könnten.

Frankel: Im Bereich der Sparguthaben verfügt Marcus inzwischen über fast 30 Mrd. US-Dollar an Einlagen. Glaubst du, dass diese Seite des Geschäfts ausgereizt ist?

Cohn: Überhaupt nicht. Es ist ganz ähnlich wie mit der Statistik zu den Privatkrediten, die ich gerade erwähnte: 60 % der Amerikaner mit Sparkonten haben keine Ahnung, wo ihr Zinssatz liegt – in vielen Fällen sind es 0,1 % oder weniger. Im Gegensatz dazu hat unser Onlinesparkonto derzeit einen Zinssatz von 2,05 %. Es ist kein Kinderspiel, aber unsere größte Herausforderung und auch unsere größte Chance ist die Aufklärung unserer Zielkunden.

Frankel: In einer Präsentation im Sommer erwähnte der damalige Präsident David Solomon mehrere andere Bereiche, in die Marcus expandieren könnte. Da ging es um Dinge wie Kreditkarten, Hypotheken, Versicherungsprodukte, Autokredite, Girokonten und mehr. Kannst du uns einen Einblick geben, wo der nächste Expansionsschritt liegen könnte?

Cohn: Ich kann hier nicht ins Detail gehen, aber ich kann sagen, dass wir den Markt in all diesen Bereichen ständig bewerten, um zu sehen, wo wir eine stärker an den Bedürfnissen der Verbraucher ausgerichtete Lösung anbieten können als die, die es derzeit gibt. Das ist es, was wir unserer Meinung nach bei Privatkrediten und Sparkonten getan haben, und dasselbe wollen wir auch mit der Vermögensverwaltung erreichen. Darüber hinaus müssen wir abwarten.

Wie gesagt, ich sehe nach wie vor ein enormes Potenzial in unseren bestehenden Geschäftsfeldern, sodass es auch ohne die Einführung neuer Produktlinien nicht an Wachstumschancen mangelt.

Frankel: Ist geplant, für Marcus ein echtes Filialnetzwerk zu eröffnen? Es scheint, dass eine Vermögensverwaltungsplattform ohne eine physische Präsenz verglichen mit Unternehmen wie TD Ameritrade und Fidelity, die beide über umfangreiche Filialnetze verfügen, nachteilig sein könnte.

Cohn: Wir haben nicht vor, ein physisches Filialnetz jeglicher Art zu bilden – dass wir auf Filialen verzichten, ist einer der Gründe, warum wir in der Lage sind, höhere Zinssätze für Einlageprodukte anzubieten als viele Wettbewerber. Darüber hinaus sind wir der Meinung, dass unser Online- und Telefonkundenservice denen unserer Wettbewerber weit überlegen ist. Wir haben in den USA ansässige Callcenter und unsere Kunden müssen keine automatisierten Menüs durchsuchen oder lange Zeit in Warteschleifen durchleiden – tatsächlich ist es so: Wenn du bei Marcus anrufst, wird eine echte Person deinen Anruf annehmen. Einer der Hauptgründe, warum Menschen in physische Filialen gehen, ist, dass alternative Mittel des Kundenservice demgegenüber schwieriger oder ineffizient sind – aber um das zu vermeiden, haben wir in diesem Bereich gute Arbeit geleistet.

Dieser Artikel wurde von Matthew Frankel auf Englisch verfasst und am 01.11.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

The Motley Fool hat keine Position in einer der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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