FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Grünen wollen den Anteil des Bundes an der Deutschen Telekom (XETRA:DTEGn) für die Förderung des Breitbandausbaus nutzen. "Wir müssen viel Geld in die Hand nehmen, um nachhaltig in die Breitbandförderung zu investieren" sagte Tabea Rößner, Sprecherin für den Bereich digitale Infrastruktur der Partei, im Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Dienstagausgabe). Die Gelder sollen dabei nach Aussagen Rößners in leistungsfähige Glasfaserkabel fließen, nicht in eine "Zwischenlösung wie Vectoring", die das Kupferkabelnetz der Telekom aufrüstet. Die Politikerin erwartet durch den Verkauf der direkten Telekomanteile der Bundesregierung Erlöse von etwa 10 Milliarden Euro.
Der Bund hält unmittelbar und mittelbar über die staatseigene Förderbank KfW knapp ein Drittel der Telekom-Aktien. Forderungen nach der Reduzierung des Anteils und damit auch des Bundeseinflusses auf die Geschäfte des ehemaligen Staatsmonopolisten gibt es immer wieder. Zuletzt hatte es vermehrt Streit um die geplante Breitbandförderung des zuständigen Infrastrukturministers Alexander Dobrindt (CSU) gegeben - Wettbewerber werfen dabei dem Bund eine Bevorzugung der Telekom-Netze vor.