BERLIN (dpa-AFX) - Während die Hersteller vieler Hightech-Produkte im neuen Jahr mit billigeren Rohstoffen kalkulieren können, bleiben die Preise für Autobleche oder Baustoffe aus Stahl schwer vorhersehbar.
Einerseits dürften Produzenten - und am Ende möglicherweise auch die Verbraucher - nach Experten-Einschätzung vom deutlichen Preisrückgang bei einigen seltenen Erden profitieren. Das sind Elektronikrohstoffe, die etwa in LCD-Bildschirmen, Handys, Batterien, Energiesparlampen oder Elektromotoren stecken. Auf der anderen Seite machen ebenfalls gesunkene Preise für Eisenerz und Kokskohle die Herstellung von Stahlerzeugnissen 2015 wohl noch nicht auf breiter Front günstiger.
"Bei den leichten seltenen Erden gibt es jetzt eine etwas breitere Verfügbarkeit, deswegen sind die Preise hier stark zurückgegangen", sagte Peter Buchholz, Chef der Deutschen Rohstoffagentur (DERA), der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
Bei den schwereren Elementen aus dieser Gruppe sei die Nachfrage eingebrochen. Eine Ursache: In der Leuchtmittel-Industrie setze sich zunehmend die LED-Technik durch - dafür werden geringere Mengen der oft knappen und teuren Spezialmetalle gebraucht. "Auch bei den nötigen Rohstoffen für Dauermagneten in Offshore-Windanlagen oder Auto-Lenksystemen machen sich Ersatzstoffe bemerkbar", so Buchholz.
Ob sich bessere Einkaufskonditionen am Ende in niedrigeren Preisen für Endprodukte widerspiegeln, ist schwer zu sagen. Viele Industrien dürften aber erleichtert darauf reagieren, dass das Hauptförderland China seine Exportbeschränkungen für seltene Erden nun aufgehoben hat. Peking kommt so einem Urteil der Welthandelsorganisation nach.
In der LCD-Produktion beispielsweise macht der Preis dieser Rohstoffe nach EU-Angaben über die Hälfte der Kosten aus. Von 2006 bis 2011 war Dysprosium, das etwa in der Lasertechnologie verwendet wird, um das Vierzigfache teurer geworden - von 60 auf 2400 Dollar je Kilogramm.