Frankfurt, 20. Apr (Reuters) - Die wöchentlichen Notfall-Anleihenkäufe der Europäischen Zentralbank (EZB) sind wegen umfangreicher Tilgungen unter den Erwartungen am Finanzmarkt geblieben. Die Währungshüter erwarben in der Woche bis zum 16. April im Rahmen ihres Krisen-Programms PEPP Staatsanleihen und andere Titel im Volumen von insgesamt 28,4 Milliarden Euro, wie die EZB am Dienstag mitteilte. Das ist zwar ein Plus von einem Drittel im Vergleich zur Vorwoche. Doch Tilgungen fälliger Anleihen im Volumen von 12,1 (Vorwoche: 4,2) Milliarden Euro führten dazu, dass die Nettokäufe mit 16,3 Milliarden Euro im Wochenvergleich sogar gesunken sind.
Die EZB hatte im März angekündigt, ihre PEPP-Käufe deutlich zu erhöhen. Dadurch will sie sicherstellen, dass die Finanzierungsbedingungen für Unternehmen und Staaten weiterhin günstig bleiben. Denn noch zu Jahresbeginn waren die Renditen von Staatsanleihen der Euro-Länder kräftig gestiegen. Das hatte Sorgen ausgelöst, die Finanzierungskosten könnten mitten in der Pandemie steigen.
Seit der Ankündigung vom März sind allerdings die Zahlen zu den wöchentlichen PEPP-Käufen eher am unteren Ende der Erwartungen von Analysten ausgefallen. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte in diesem Zusammenhang gewarnt, sich zu sehr auf die wöchentlichen Daten zu fixieren. Denn diese würden von Faktoren wie den Anleihetilgungen verzerrt. Nach der Zinssitzung der EZB an diesem Donnerstag dürfte Lagarde erneut zu den PEPP-Käufen befragt werden.