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Home Bias: 3 Gründe, warum diese Anlegerkrankheit für den Anfang gar nicht mal verkehrt ist

Veröffentlicht am 09.12.2018, 09:03
Aktualisiert 09.12.2018, 09:15
Home Bias: 3 Gründe, warum diese Anlegerkrankheit für den Anfang gar nicht mal verkehrt ist

Viele Investoren leiden an etwas, das sich Home Bias nennt. Hierunter ist zu verstehen, dass man als Anleger vornehmlich auf Aktien aus heimischen Gefilden setzt und viele globale Möglichkeiten in seinem Portfolio weitgehend unberücksichtigt lässt.

Auch wenn man als etwas erfahrenerer Investor sein Jagdrevier durchaus um einige globale Komponenten erweitern sollte, könnte es sich für den Anfänger durchaus anbieten, die sogenannte Home Bias zuzulassen. Und ich habe auch drei gute Gründe dafür, wieso genau das Sinn machen könnte.

1) Man kennt die Unternehmen und Produkte Ein erster Grund, weshalb die Home Bias gerade in der Anfangszeit von Vorteil sein kann, hängt mit dem Kenntnisstand eines neuen Investors zusammen. In den ersten Monaten oder Jahren, in denen man quasi noch dabei ist, fundamentale unternehmensorientierte Analyse zu lernen, kann es durchaus eine zusätzliche Schwierigkeit sein, sich durch fremde Namen und fremde Produkte zu kämpfen und deren Marktpotenzial einzuschätzen.

Daher kann es in dieser Zeit durchaus Sinn machen, sich zunächst auf heimische Unternehmen zu beschränken, deren Produkte man möglicherweise selbst nutzt oder zumindest kennt. Denn hierdurch dürfte es einem zunächst deutlich leichter fallen, eine Aktie auf ihr langfristiges Potenzial hin zu untersuchen. Beziehungsweise zunächst einmal das Unternehmen zu verstehen, die Umsatz- und Gewinnbringer einzuschätzen und so erste, vorsichtige Entscheidungen zu treffen.

Wissen und Kenntnis ist schließlich ein nicht zu unterschätzender Teil des Analyseprozesses. Und wenn man gerade erst begonnen hat, kann man sich hierdurch zu Anfang einen kleinen Vorteil verschaffen.

2) Es gibt keine Sprachbarrieren Zudem treten bei heimischen Unternehmen keine Sprachbarrieren auf. Gerade die Seiten auf den Investor-Relations-Seiten können für viele Beginner ohne finanzanalytischen oder wirtschaftswissenschaftlichen Hintergrund auf den ersten Blick Kauderwelsch sein. Sowohl in der Muttersprache als auch in einer fremden Sprache.

Wenn dieser harte Tobak dann auch noch in einer Sprache verfasst wurde, die man nicht auf Muttersprachniveau beherrscht, kann einen das zusätzlich verunsichern. Außerdem weiß man womöglich gar nicht, nach welchen Informationen man denn eigentlich sucht beziehungsweise suchen sollte.

Wer hingegen zunächst in heimische Unternehmen investiert, spart sich diese Sprachbarriere und kann zunächst einmal an Unternehmensmitteilungen in verständlicher Sprache üben, worauf man eigentlich achten muss. Und hieran lernen, sich mit einem etwas geschulteren Auge an andere Unternehmensberichte, beispielsweise in englischer Sprache, heranzutrauen.

3) Keine Quellensteuer Ein dritter Vorteil zielt zudem auf die steuerliche Handhabe ab. In vielen Ländern wird auf Kapitalerträge bei ausländischen Aktien, beispielsweise in Form von Dividenden, die Quellensteuer fällig, die in jedem Fall bezahlt werden muss, aber oftmals erstattet werden kann. Das beschert einem als Anleger jedoch zumindest weiteren Aufwand oder mindert die anfängliche Rendite.

Wer hingegen in heimischen Gefilden anfängt zu investieren und zudem im Rahmen seiner Kapitalfreibeträge bleibt, kann die steuerliche Komponente für den Anfang zunächst beiseiteschieben und sich voll auf seine ersten Schritte am Börsenparkett konzentrieren.

Das ist zwar möglicherweise lediglich ein kleinerer Vorteil. Allerdings könnte es in der Anfangszeit vieles geben, das einen zunächst an die Grenzen der Überforderung treibt. Weshalb daher nicht zunächst auf diese steuerliche Komponente verzichten?

Man kann den heimischen Markt als Probebereich ansehen Gerade Börsenfrischlinge können daher den heimischen Markt berechtigterweise durchaus zunächst als probeweise Spielwiese für das Börsenleben sehen. Hier gibt es viele bekannte Unternehmen, bei denen man noch dazu die Unternehmensmitteilungen zumindest vom Wortlaut her versteht. Zudem kann man lästige Steuerfragen für den Anfang beiseiteschieben.

Wenn man jedoch einige Erfahrung gesammelt hat, empfiehlt es sich auf jeden Fall, diese Spielwiese irgendwann einmal zu verlassen. Denn der deutschsprachige Raum bietet letztlich nur begrenzte Möglichkeiten, um von all den tollen globalen Unternehmen partizipieren zu können. Und diese Chance sollte man sich von der Anlegerkrankheit Home Bias auf keinen Fall nehmen lassen.

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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