Berlin, 20. Apr (Reuters) - Der deutsche Immobilienmarkt boomt in der Corona-Krise auch zum Jahresanfang weiter. Am stärksten stiegen im ersten Quartal 2021 bundesweit die Angebotspreise für Bestands-Eigentumswohnungen, wie am Dienstag aus einer Studie der Online-Plattform ImmoScout24 G24n.DE hervorgeht. Hier lagen die Preise zwischen Januar und März um 5,2 Prozent höher als Ende 2020 und 12,7 Prozent über dem Niveau vor Jahresfrist. "Eigentumswohnungen im Bestand sind für viele Kaufende deutlich attraktiver als Neubauwohnungen", sagte ImmoScout24-Chef Thomas Schroeter. Das liege am Preisunterschied. So wurden Bestands-Wohnungen pro Quadratmeter für durchschnittlich 2385 Euro angeboten, Neubau-Wohnungen hingegen für 3530 Euro.
Neue Eigentumswohnungen verteuerten sich um 4,8 Prozent zum Vorquartal und um knapp zehn Prozent zum Vorjahresquartal. Bei Einfamilienhäuser stiegen die Angebotspreise bei Bestandsimmobilien mit 4,3 Prozent (10,1 Prozent zum Vorjahr) stärker als bei Neubauten mit 2,0 Prozent (7,6 Prozent zum Vorjahr).
Die Experten von ImmoScout24 rechnen damit, dass die Preise für Immobilien auch im laufenden Jahr deutlich klettern. Am stärksten dürfte es in den nächsten zwölf Monaten bei Kaufwohnungen im Bestand nach oben gehen - mit gut elf Prozent. Auch Angebote für neue Eigentumswohnungen dürften sich um acht Prozent verteuern, bei Häusern fällt das erwartete Plus etwas geringer aus.
Anzeichen für fallende Preise sehen die Experten von Immoscout24 auf absehbare Zeit nicht. Vor allem in großen Städten gebe es weiter Zuzug und große Nachfrage sowie ein günstiges Zinsumfeld für Kredite, sagte Schroeter. Die Virus-Pandemie etwa mit Home-Office habe strukturell für viele etwas verändert. "Die Leute wollen es etwas größer, vielleicht ein Gärtchen, wollen Arbeiten und Zuhause verbinden." Dies führe vor allem in den Metropolen dazu, dass die Preise weiter steigen dürften.