FRANKFURT (dpa-AFX) - An den weltweiten Aktienmärkten nimmt nach der jüngsten Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed der Druck erheblich zu. Der Dax (DAX) rutschte am Donnerstagvormittag auf 10 563,44 Punkte und damit auf den tiefsten Stand seit Dezember 2016 ab. Zuletzt verlor der deutsche Leitindex 1,45 Prozent auf 10 610,09 Punkte.
Hoch sind auch die Verluste im EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50). Der Leitindex der Eurozone sackte erstmals seit Dezember 2016 unter die runde Marke von 3000 Zählern. Aktuell steht er mit 3003,94 Punkten 1,55 Prozent tiefer. Die Fed hatte am Vorabend den Leitzins erneut angehoben und für 2019 eine etwas behutsamere Vorgehensweise in Aussicht gestellt - mit nur noch zwei Zinsanhebungen statt drei. Marktteilnehmer hatten allerdings darauf gesetzt, dass die Fed womöglich nur einen Zinsschritt in Erwägung ziehen würde. Diese Hoffnung wurde enttäuscht. Aktien als Anlageklasse profitieren für gewöhnlich von einer weniger straffen Geldpolitik. Die Fed wird nun vorsichtiger, aber den Anlegern offenbar noch nicht vorsichtig genug. Die Fed habe nur leicht auf die Bremse getreten und sich nicht so besorgt über die aufkommenden Risiken für die Wirtschaft gezeigt, wie es der Markt erwartet habe, kommentierte Analyst Milan Cutkovic vom Handelshaus AxiTrader. Die Stimmung auf dem Börsenparkett bleibe frostig und auch der Start ins neue Börsenjahr könnte turbulent werden, so der Experte. Er fürchtet dann im Dax eine Fortsetzung der Korrektur bis auf 10 200 Punkte.