Investing.com - Eine Einschätzung der Investmentbank Jefferies sorgt für Bewegung bei Inficon Holding AG (SIX:IFCN). In einer aktuellen Studie wurde die Aktie des Schweizer Spezialisten für Gasanalysesysteme von "Hold" auf "Buy" hochgestuft. Nach einem deutlichen Kursrückgang von über 30 Prozent seit den Jahreshöchstständen sehen die Experten jetzt einen günstigen Einstiegszeitpunkt für langfristig orientierte Anleger.
Attraktive Bewertung nach Rückschlag
Der Kursrückgang sei laut Jefferies vor allem auf schwächelnde Investitionen in der Halbleiterbranche und eine nachlassende Auftragslage zurückzuführen. Doch gerade diese Abwärtsbewegung schaffe Potenzial: Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von rund 25 auf Basis der 2025er-Gewinne liege die Bewertung aktuell etwa 25 Prozent unter dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre.
Erholung in Sicht – breiter aufgestellte Nachfrage erwartet
Ein entscheidender Grund für die Hochstufung sei die Aussicht auf eine ausgewogenere Nachfrageentwicklung ab 2025. Während es 2024 in der Sparte General Vacuum deutliche Einbußen gab und das Geschäft mit Kälte- und Klimatechnik sowie Automobiltechnik stagniert habe, seien im Bereich Sicherheit & Energie sowie bei Halbleitern und Vakuumbeschichtungen leichte Zuwächse verzeichnet worden.
Die Analysten gehen davon aus, dass sich der Markt für Automobiltechnik und Batterien stabilisieren wird und insgesamt eine Erholung in der Industrie bevorsteht. Zusätzliche Wachstumsimpulse könnten durch den verstärkten Einsatz intelligenter Fabriksteuerungen und autonomer Kontrollräume entstehen, die Inficon-Produkte nutzen.
Ein weiteres Argument für die positive Bewertung ist die breite Aufstellung von Inficon. Weniger als 50 Prozent der Umsätze stammen aus dem Halbleiterbereich – ein Unterschied zu vielen Wettbewerbern, deren Geschäft stark von diesem zyklischen Markt abhängt. Diese Diversifizierung erhöhe laut Jefferies die Ertragsstabilität über verschiedene Konjunkturphasen hinweg.
Zuversichtlicher Ausblick für Gewinnwachstum
Jefferies hat auch seine Prognosen für den mittelfristigen Gewinn je Aktie angehoben und rechnet sowohl für 2025 als auch 2026 mit zweistelligem Wachstum. Ein wesentlicher Treiber sei dabei die Erholung im Bereich General Vacuum sowie die wachsende Nachfrage nach Chemiedetektionssystemen der nächsten Generation, die unter anderem bei NATO-Partnern im Fokus stehen.
Auf Basis eines Discounted-Cashflow-Modells wurde das Kursziel auf 1.350 Schweizer Franken angehoben – was ein Kurspotenzial von rund 20 Prozent bedeutet.